Stil (Spielzeit): Hard Rock (46:47)
Label/Vertrieb (VÖ): Eagle Rock/Edel (04.07.05)
Bewertung: So muß Alice Cooper klingen (7,5/10 Punkten)
Link: http://www.alicecooper.com
Nach den arg modern geratenen Alben „Brutal Planet“ und „Dragon Town“, mit denen sich viele Fans nicht mehr so recht identifizieren konnten, kehrte Alice Cooper mit seinem letzten Album „The Eyes Of Alice Cooper“ wieder zu alten Tugenden zurück. Die Song gingen stilistisch wieder mehr in Richtung der 60er und 70er Jahre und auch in den Texten fand sich wieder mehr der alte bissige coopersche Zynismus, den das Publikum hören wollte. Das aktuelle Werk Dirty Diamnonds soll nun in die gleiche Richtung gehen.
Und die Zeitreise glückt recht gut. Statt auf übermäßig fette und verzerrte Gitarren setzt Cooper auf einen angenehm organischen Sound. Und auf stilistisch tendieren die Stücke zu Coopers ersten Hochphase Anfang der 70er Jahre. Dabei reicht die Bandbreite von gute Laune Songs wie You Make Me Wanna oder das launige Sunset Babies bis Balladen wie dem bitterbösen The Legend Of Jesse Jane, die wie eine Verbeugung vor dem verstorbenen Johnny Cash wirkt. Allerdings hat das Album auch seine Längen. Vor allem den Texten fehlt es hier und da doch an Biss. Songs wie Run Down The Devil oder Steal That Car bringen einfach die nötige Portion Ironie mit, um Alice Cooper Fans wirklich glücklich zu machen, auch wenn es musikalisch wenig zu meckern gibt. Allein der auf Hip Hopp getrimmte Bonustrack Stand ist wirklich absolut verzichtbar. Verständlich, dass diese Nummer nicht zum regulären Teil des Albums gehört, fraglich nur, warum das Stück überhaupt veröffentlicht wurde.
Für mich kommt Dirty Diamonds nicht ganz an „The Eyes Of Alice Cooper“ heran, auch wenn die Richtung stimmt. Alice Cooper Fans aus der Zeit vor der „Trash“ Phase und alle Freunde von klassischem Rock werden hier trotzdem so gut bedient, wie sonst kaum bei anderen Produkten der letzten Zeit.