Firebird - Hot Wings


Review


Stil (Spielzeit): 70er Hard Rock / Blues Rock (38:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Rise Above / Soulfood (15.09.2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.firebirdhome.co.uk

Was macht ein Grindcorepionier und Deathmetalheroe, wenn er keinen Bock mehr auf extreme Musik hat? Er besinnt sich auf seine Wurzeln und denkt darüber nach, warum er sich entschloss Musik zu machen. Bei Gitarrist/Sänger Bill Steer (CARCASS, NAPALM DEATH) waren die Vorbilder DEEP PURPLE, JIMI HENDRIX und LED ZEPPLIN, bevor er als Teenager 1985 CARCASS gründete und auch bei NAPALM DEATH von 1987-1989 die Gitarre schwang.

1999 gründete Bill die Band FIREBIRD. Mittlerweile liegt bereits der vierte Output "Hot Wings" vor. Mit Grindcore hat Mr. Steer hier nichts mehr am Hut. Vielmehr widmet er sich mit seinen Bandkollegen dem 70er Jahre Hard Rock, wobei auch der ein oder andere Ausflug in bluesige Gefilde vorkommt. Nicht zuletzt dadurch, dass im Song "Misty Morning" die Mundharmonika die führende Rolle übernimmt.

Man merkt, dass der Spirit der 70er Jahre bei FIREBIRD sehr präsent ist. Wüßte ich es nicht besser, würde ich das Release auch auf diese Zeit datieren. Eingängige zwingende Gitarrenriffs, ein straightes Rockdrumming und eine markante Stimme sind die Trademarks im Jahr 2006. Immer darauf bedacht auf den Punkt zu kommen und die Songs nicht unnötig aufzublähen. Neben rockigen direkten Nummern wie den Opener "Carousel" und "Good Times", die einen an die guten alten Zeiten erinnern, findet man mit "Misty Morning" und "Play The Fool" sehr bluesige Nummern. "Play The Fool" wartet gar mit einem Shuffle Rhythmus auf. Mit "Horse Drawn Man" ist den Engländer dann eine richtige Hymne gelungen. Hier stelle ich mir bildlich den Malboro Mann in der amerikanischen Prärie vor. 

Fazit: Ein gelungenes Gesamtwerk, welches einen direkt in die 70er Jahre beamt und sich dennoch nicht scheut Experimente zu machen. Stimmlich passt fast alles und kommt sehr authentisch rüber. Einzig, dass Bill Steer wohl nichts vom Ausklingen seiner markanten Stimme hält, finde ich schade - oder fehlt die Luft? Ein oder zwei Songs mehr hätten es dann auch noch sein dürfen. Fans der alten Helden dürften trotzdem bedenkenlos zugreifen.