Breed 77 - In My Blood - En Mi Sangre


Review


Stil (Spielzeit): Metal/Hard Rock (45:47)
Label/Vertrieb (VÖ): Vital/CMM (10.11.2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.breed77.net
Die britische Band BREED 77 legt mit „In My Blood – En Mi Sangre“ ihr drittes Studioalbum vor. Ursprünglich aus Gibraltar, haben die Bandmitglieder passend dazu natürlich „Musik im Blut“. Die Gibraltaer Musikszene ist quasi ein Teil des Alltags. In den Straßen und am Strand spielen Zahlreiche Menschen Instrumente und machen Musik so zu etwas, an dem man nicht vorbeikommt.
Der Fünfer aus London hat hörbar eine Menge davon abbekommen. Hier kommen so viele Einflüsse zusammen – von Metal über Flamenco und orientalische Klänge bis hin zu orchestralen Elementen – dass es schwer zu kategorisieren ist. Wird ein Großteil des Albums von eher härteren Klängen dominiert, sind es doch eher die leisen, sich oft dramatisch steigernden Passagen, die auf mich den größten Eindruck gemacht haben. Der 4 ½.-Minüter „Look At Me Now“ wird vom spanisch-stämmigen Paul Isola derart intensiv vorgetragen, dass es einfach direkt ins Herz geht. Hier offenbaren sich besonders stark seine stimmlichen Qualitäten und sein Vermögen, Gefühle zu vermitteln.
Auch sonst ist Isola ein einnehmender Sänger, wenn auch gerade bei den härteren Nummern das Pathos nicht gerade zu kurz kommt. Ich habe es als recht schwierig empfunden, bei diesem Album zu einem abschließenden Urteil zu kommen. Die „konservativen“ Metal-Parts scheinen mir trotz der folkloristischen Einflüsse etwas zu generisch und austauschbar. Zeitweise fühlt man sich sogar verblüffend an SYSTEM OF A DOWN erinnert, ohne dass deren „Coolness“ erreicht würde. Da verweise ich doch lieber auf die Balladen und nehme in Kauf, dass mich Metalfans abwatschen werde, weil ich auf einem vorwiegenden Metalalbum auf die Balladen verweise. Im letzten Track „Tears“ zitiert man übrigens sehr markant PINK FLOYD, in dem man einen Kinderchor „We don’t need your pointless war“ singen lässt. Eine ziemlich abgelutschte Idee – und doch eine  tolle Überraschung, die mich zum Schluss noch mal lächeln ließ, auch wenn der Song natürlich eine erschütternde Wahrheit anprangert…
BYE Redaktion

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