Dark Sky - Living & Dying




Stil (VÖ): Anspruchsvoller Hard Rock (29.03.2005)
Label/Vertrieb: AOR Heaven/Soulfood

Bewertung: Mehr davon
Link: http://dark-sky.de
Dark Sky können auf eine recht lange Geschichte zurückblicken. Anfang der 80er als Schülerband gegründet veröffentlichen sie mit Living & Dying schon ihr drittes offizielles Album. Und das Ergebnis, dass unter der Regie von Markus Teske (Vanden Plaz) entstanden ist, kann sich hören lassen. Dark Sky stilistisch klar einzuordnen fällt schwer und auch das Album selbst hinterläßt den Eindruck, aus zwei Teilen zu besten. Während die ersten Songs eher modern wirken und deutlich härter angelegt sich, als die zweite Hälfte  wird es im Verlauf des Albums eher etwas retro-poppig. Und so geht es nach dem Instrumentalintro Escaped auch gleich recht heftig zur Sache. Der Riff des Openers Twisted geht eher in Richtung Powermetal, die Orgel klingt nach Hard Rock und der Chorus nach Radio. Auffällig ist sofort der qualitativ hochwertige Gesang von Frank Breuninger. Hier versteht jemand sein Handwerk. Das folgende Save Our Souls hat eine starke 80er Schlagseite, gibt aber ordentlich Gas. Und beim Solo darf sich erstmals auch Gitarrist Steffen Doll richtig austoben. Das Titelstück Living&Dying erinnert instrumental an Bombast-Metaller der Gegenwart, allerdings dankenswerter Weise ohne den oft gebräuchlichen Eunuchengesang. Bereits bei You Are My Life wird der Fuß vom Gas genommen. Die Vocals erinnern mich bei dieser Ballade hier und da etwas an Axel Rose, der Chorus könnte auch von einer Boygroup kommen. Back Again kommt elektrolastig daher und im Chorus muss geschrieben worden sein, während nebenbei eine Schlagersendung lief. Also nee, geht gar nicht. The Feeling is Over könnte auf von Van Halen stammen und rockt ordentlich. See The Light hätte in den 80ern mit Sicherheit Airplay im Radio bekommen. Mr. Big und Co lassen grüßen. Bei Play The Game wird noch mal richtig gerockt. Erinnert mich ein Bisschen an Edguy. Dieser Schwung hält aber nicht lange an, denn mit Give Love To Everyone folgt eine Pianoballade mit leicht (ähem) christlich angehauchtem Text. Mit dem Wissen, dass Jesus für alle unsere Sünden gezahlt hat geht es weiter zu Light Up The Darkness, das wieder an den Stadionrock der 80er angelehnt ist. Cute Little Lies könnte auch von Späten Deep Purple oder Whitesnake Platten kommen. Macht so oder so richtig Spaß. Der Rausschmeißer Tonight sollte wohl eine Art Hymne an den Rock N’Roll werden. Das ist nicht so richtig gelungen, was nicht zuletzt am Text liegt. Damit wären wir auch schon beim wichtigsten Kritikpunkt an dieser Scheibe. Die Texte sind alle in einem sehr unbeholfenen Englisch verfasst. Vielleicht sollte man in Zukunft da doch noch mal gegenlesen lassen. Alles in Allem haben Dark Sky hier ein sehr solides Album hingelegt. Auch wenn alle Stücke Assoziationen hervorrufen, haben die Jungs aus Rottweil einen eigenständigen Sound entwickelt. Von einigen Schwächen abgesehen, kann dieses Album vor allem Freunden des eher klassischen Hard Rocks empfohlen werden. Also einfach mal reinhören.