Stil (Spielzeit): Sleaze Rock (48:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Swedmetal Records (28.02.2009)
Bewertung: 7/10
Links: www.myspace.com/innocentrosie
In Schweden wird geposed was das Zeug (in diesem Fall also die Tiger-Spandexhose) hält und Sleaze und Glam aus dem Land von Elchen, Smörebröd und Leichtbier sind grundsätzlich mal nichts Neues. Und INNOCENT ROSIE kommen nicht nur aus der neuen Heimat von Hairspray und geschmacklich fragwürdigen Klamotten, sondern haben sich im legendären Whiskey A Go Go schon ihren Ritterschlag abgeholt. Mit „Bad Habit Romance" kommt jetzt auch das erste Album in die Läden.
Und das Ergebnis von gut zwei Jahren musikalischem Wirken kann sich wirklich hören lassen. Das Ende 2005 im schwedischen Varberg gegründete Quartett rotzt sich durch ein Dutzend Songs und lässt sich dabei, auch wenn der 80er Sleaze Metal der Marke MÖTLEY CRÜE, POISON oder SKID ROW das Fundament bildet, in keine Schublade stecken.
Am stärksten finde ich die Skandinavier dann, wenn sie sich auf die Blues-Wurzeln ihrer Musik besinnen. Dann kann wie bei „Let A Memory Die" die Mundharmonika rausgeholt werden oder es kann wie bei „Sextalkin'" der Boogie zelebriert werden oder bei „Don't Drag Me Down" das Piano den Song weiter antreiben.
INNOCENT ROSIE können aber auch ganz anders. So ist zum Beispiel der Rausschmeißer „Left Alone" extrem Heavy geraten und bricht vollkommen aus der Gute-Laune-Phalanx aus. Oder „Animal" hat zumindest Instrumental fast einen New Wave Touch. Gut, innovativ sind INNOCENT ROSIE nicht eine Minute lang, aber das erwartet wohl auch niemand, wenn sich eine Band konsequent der 80er Jahre Poserie verschreibt.
„Bad Habit Romance" ist kein Hitalbum, aber ein starker erster Fingerzeig, was noch kommen kann. Dabei haben Schweden mehr starke Songs auf Lager, als so mancher Szeneveteran heute noch abzuliefern im Stande ist. Jeder Poser sollte den Jungs zumindest mal eine Chance geben.