Steadlür - s/t

Link: www.myspace.com/steadlur


Als Neuentdeckung des erfolgreichen A&R Executive Jeff Blue, der Kapellen wie KORN oder LINKIN PARK entdeckte und für die Jungs aus Atlanta einen taufrischen Deal bei Roadrunner an Land gezogen hat, tauchen Steadlür schlagartig in der Musiklandschaft auf. Nach eigenen Angaben stellt man eine waschechte Rock´n´Roll Band in der Schnittmenge zwischen Glam Rock und Pop dar und beruft sich unter anderem auf Einflüsse wie GUNS´N´ROSES oder MÖTLEY CRÜE.

Das selbstbetitelte Debütalbum verkörpert jedoch eher ein auf Mainstream getrimmtes Massenprodukt, als auch nur annähernd an die musikalische Tradition der genannten Vorbilder anzuknüpfen. Da hilft auch kein ´Heavy-Metal-Umlaut´ im Bandnamen. Nichtsdestotrotz liegt ein handwerklich solides Album vor. Die 4 Amerikaner beherrschen ihre Instrumente und verfügen auf jeden Fall über eine gehörige Portion musikalisches Geschick.

Leider sind die Songs größtenteils zu sehr nach 08/15 - Strukturen gestrickt, wirken zu künstlich und konzipiert. Die gnadenlose Überproduktion, die ebenfalls Jeff Blue entstammt, ist nicht ganz unbeteiligt an diesem Eindruck.
Der straighte Opener "Poison" legt ordentlich vor und kann ebenso überzeugen wie "Whiskey And Women". Mit "Angel (On The Wrong Side Of Town)" hat man auch die obligatorische Ballade mit an Bord, allerdings weichen die guten Ansätze einer Überdosis Kitsch und Klischee.

Das plakativ pubertäre "My Mom Hates Me" funktioniert ganz nach der Machart THE OFFSPRING oder WHEATUS und kommt -innerhalb der entsprechenden Zielgruppe- sicherlich ebenso gut an wie die Single "Bumpin´". Aber eine Teenieband kann man eben nicht als Rockact der alten Schule vermarkten. Sicherlich blitzen diese Einflüsse hier und da dezent hervor, werden jedoch nicht konsequent genug umgesetzt, um sie sich in diesem Ausmaß auf die Fahne zu schreiben.

Kurzum: Das Schäflein im Wolfspelz ist mehr als offensichtlich. Unterm Strich kann man jedoch mit Bestimmtheit sagen, dass STEADLÜR Potential haben, unabhängig davon, ob man zukünftig den Mut aufbringt Ecken und Kanten zu zeigen, oder lieber weiterhin die brave Schiene fährt...