Winnebago Deal - Flight Of The Raven



Review

Stil (Spielzeit): Wüstenspeedrock (41:50)

Label/Vertrieb (VÖ): Fierce Panda/Cargo Records

Bewertung: 6/10

Link: http://www.winnebagodeal.com
Manchmal braucht's einfach nicht viel. Wie im Fall von WINNEBAGO DEAL: Ben Perrier, Sänger an der Gitarre und Ben Thomas an den Drums. Mehr nicht. Aber dass die werten Herren nur zu zweit sind, bemerkt man kaum, denn laut und krachig sind sie allemal.

Nach dem Mini-Album „Plato O Promo" von 2003 und dem Debutalbum „Dead Gone" folgt nun „Flight Of The Raven", ein wahres Wüstenrockmonster. Dass einem dazu spontan Bands wie KYUSS oder die etwas jüngeren QUEENS OF THE STONE-AGE durch den Kopf schießen, sei hier weder verwerflich noch fehl am Platze, denn genau deren Einflüsse, wenn auch WINNEBAGO DEAL um einiges durchgeknallter wirken, klingen heraus. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Ex-QOTSAs Lieblingsnackedei Nick Oliveri, dem man ja eine gewisse Verrücktheit nachsagt, nicht nur zu ihren Freunden zählt, sondern auch seine Stimme dem BLACK FLAG Cover „REVENGE" am Ende der Platte leiht.

Die Songs kommen schnell zur Sache, keine unnötige Rumspielerei. Da wird direkt in die Instrumente gehauen ohne Rücksicht auf Verluste. Gitarren Bens Gitarrenspiel ist sehr präzise, während Drummer Ben sein Schlagzeug mit einer maschinenpistolenartigen Geschwindigkeit bearbeitet. 

Plattenopener „With Friends Like These" ist durch und durch Speedrock. „Reeper", wie in Reeperbahn, ist tatsächlich eine Ode an Hamburg „where the German heart of rock and roll is still beating" und klingt wie wirklich dreckiger Rock'n'Roll. Ein Stonerockepos findet sich im 7 Minuten dauernden „Going Home", wovon 3 ½ Minuten untermaltes Gitarrensolo verkörpern. 

Mein Liebling bis jetzt ist „A Dose Of Something You Don't need", allein weil der Text sehr unterhaltsam ist und sogar zum mitsingen einlädt, was nicht unbedingt auf jeden Song der Platte zutrifft. Die Thematik der Songs auf „Flight Of The Raven" dreht sich „generally about losing your mind", so Ben.

Einzig rumzumeckern hätte ich an der Tatsache, dass die 15 Songs sich zu wenig voneinander abheben und allgemein nicht allzu individuell klingen, aber ansonsten eine Platte, die dieses Genre wohl ganz gut vertritt.     
Eva

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