Stil (Spielzeit): 60er Retro-Rock-Pop (50:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Beyond Your Mind Records / Cargo (27.10.2006)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.thecheeks.de
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Da sind sie also: THE CHEEKS mit ihrem Album "Raw Countryside". Und wer hätte es gedacht: diese Band existiert nicht erst seit ein „the" vor dem Bandnamen ziemlich in Mode geraten ist. Tatsächlich wurden die ersten Gehversuche bereits 1995 in Form einer Doppel-A-Seiten Single „There's A Place/What Do You Want Me To Do" unternommen und finden ihren vorläufigen Höhepunkt in dem nun mehr dritten Album der deutschen Band, die bereits international einige Erfolge verbuchen kann. Zu nennen wären Airplays in den USA, Argentinien, Frankreich oder im Vereinigten Königreich.
Nicht wirklich verwunderlich beim letzteren, denn der Sound der CHEEKS klingt sehr britisch beeinflusst. Retro ist aber das Schlagwort hier. „The Day They Closed The Countryside" wäre ein Musterbeispiel dafür. Typischer mehrstimmiger Gesang mit Schalala-Gesängen und einem Cembalo.
Zurückversetzt in die 60er könnte man sagen. Man denkt an, wie sollte es anders sein, die BEATLES, obwohl deren Einfluss mir schwächer als zuerst erwartet vorkommt, aber auch THE KINKS oder The BYRDS finden ihren Platz. Unter Einsatz einer Vielzahl an Instrumente wie Glockenspiele, Banjos, Mandolinen, Oboen, einem Cembalo und 12-saitigen Gitarren schaffen sie in jedem der 13 Songs eine Leichtigkeit und Melodien, die den Hörer auf eine Zeitreise mitnehmen. Verantwortlich dafür dürften aber auch Produzent Alaska Winter (u.a. Unemployed Minister) und der Filmkomponisten Ingmar Lauer sein, mit denen gemeinsam dieses Album aufgenommen wurde.
Einen gewissen Popappeal kann man aber auch nicht abstreiten. Die erste Singleauskopplung „Vivienne Westwood" ist einer der etwas schnelleren Nummern, die mit einem schönen Bläserintro und akzentuierten Gitarren besticht. „What Goes Up Must Come Down" verbreitet einen leichten erotischen Flair mit jazzigem Elektro-Piano. In „Diggin' For Gold" kommt sogar etwas Distortion zum Einsatz in Form eines prägnanten Gitarrenparts und Verstärkergeräuschen als Ausklang, bevor im nachfolgenden Track „I'm Not Gonna Change" der Schellenring seinen Auftritt hat.
THE CHEEKS schaffen es ihren Stil konstant das ganze Album durch zu behalten, aber klingen dabei trotzdem vielseitig. Nur, was für mich wirklich ein Problem darstellt, ist, dass Sänger Konos Stimme mich dermaßen an Robbie Williams erinnert und ich diese Pfeife echt nicht hören kann. Da kann man nichts machen.
„Raw Countryside" ist ein schönes Stück Retromusik. Mir fehlt zwar der richtige Schmackes und Elektronik, um mich zu begeistern, aber alles in allem haben die Jungs ein gutes Album abgeliefert. Wer keine Diskonummern erwartet und auch sonst die 60er voll groovy findet, kann hier eigentlich nichts falsch machen.