Stil (Spielzeit): (Poser-) Rock'n'Roll (42:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Metropolis / Alive! (10.11.06)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.electricsix.com
http://www.myspace.com/electricsixmusic
Wer kann sich nicht an die wunderbare Textzeile "I've got something to put in you" von ELECTRIC SIXs Song "Gay Bar" erinnern? Keine andere Band hat so viele durchgeknallte Songs auf eine Platte gepackt, wie eben jene Spaßmacher auf ihrem 2003er Debüt „Fire". Songs wie „Nuclear War (On The Dancefloor)" oder „Naked Pictures (Of Your Mother) und natürlich nicht zu vergessen die Kollaboration mit JACK WHITE bei „Danger! High Voltage!", was in jeder Indiedisse ausgeschlachtet wurde.
Nun, es wurde Zeit für einen Nachfolger der jetzt 2006 das Licht der Welt erblickt und den typischen ELECTRIC SIX Sound, diesen gewissen Poser- Rock'n'Roll, nicht missen lässt. Jedoch wirkt es beinahe so als ob sie an gewissen Stellen ihren Schmackes und Humor eingebüsst hätten. Diesen gewissen Disco-Touch, der ihnen eigen war. Zugegeben, das mag bei den Titeln der Songs zuerst etwas schwer zu glauben sein, aber es geht etwas ernsthafter und, man mag es kaum glauben, kritisch zu. Aber das trotzdem auf unterhaltsame Weise textlich sowie musikalisch verfasst.
„The Band In Hell" eröffnet „Switzerland" und ein erstes Grinsen huscht übers Gesicht, denn Dick Valentines Stimme (na wenn das mal nicht ein Künstlername ist?!) ist die Rock'n'Roll-Sau in persona und das Widererkennungszeichen von ELECTRIC SIX. Auch ein nicht untypisches Gitarrensolo erinnert an alte „Fire" Tage.
Doch auch Neuerungen sind bemerkbar: so unterstützt The Colonel, seines Zeichens Gitarrist der Band und optisch eine jüngere, schwarzhaarige Version von Helge Schneider, in den Refrains häufiger seinen Sänger als es früher üblich war.
„Pulling The Plug On The Party" ist die Tanzansage des Albums. Schneller als die anderen Songs und auch partytauglicher sticht er hervor, schafft es aber trotzdem nicht energietechnisch vollends zu überzeugen. „Pink Flamingos" könnte auf diesem Tempo eventuell noch mithalten. Etwas country-lastig kommt dieser Song daher, was sich aber mit Valentines Stimme absolut vereinbaren lässt.
Der Titel „I Wish This Song Was Louder" trifft ganz gut meine Meinung zum ganzen Album. Es hat schon seine Momente, aber manchmal könnte es einfach etwas mehr Energie gebrauchen, vor der das Debüt nur so sprühte. Zu Guten kann man ihnen halten, dass das zweite Album häufig schwierig ist und sie durchaus auf eine gewisse Weiterentwicklung bedacht waren, aber mir gefällt ihre alte lustigere Seite weitaus besser. Das Booklet beweist jedoch das diese nicht komplett verloren gegangen ist, denn so widmeten sie ihr Album einer ganz speziellen Person: „Switzerland" is dedicated to Roger Federer. So steht es geschrieben und so soll es sein.