MedleyJukebox - Tinki Winki Was A Pornstar


Review


Stil (Spielzeit): Rock- (Oper) (50:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.medleyjukebox.tk/

Oper – zu dieser Form von Konzert/Musik fallen mir immer alte Leute mit ordentlich Moos auf der Tasche ein, die mit Miniferngläsern vor dem Gesicht spätestens 10 Minuten nach Begin des Ganzen wegnicken und am Ende stehend applaudieren. Im Anschluss wird dann über das, was eh keiner mitbekommen hat, weil geschlafen, gefachsimpelt. Was das Ganze mit MEDLEYJUKEBOX zu tun hat und wie die Teletappis da rein passen, dass werdet ihr gleich noch sehen. 

Doch erst einmal wollen wir die Combo MEDLEYJUKEBOX etwas näher betrachten, die ihr neues Album selbst als eine Rock-Oper betitulieren. Dem Silberling, welcher aus 3 Akten bestehet, haben sie den ungewöhnlichen Titel „Tinki Winki Was A Pornstar“ gegeben. Der Zusammenhang zwischen den musikalischen Ergüssen und dem vermeintlichen Darsteller horizontaler Vergnügen, erschließt sich mir beim Hören nicht. Gewagt ist es allerdings, dieses Konzeptalbum. 50 Minuten Dauer - Beschallung mit lediglich zwei Unterbrechungen ist selbst für etablierte Bands nicht ohne. Doch die Musiker, die sich hinter MEDLEYJUKEBOX verbergen, sind keineswegs grün hinter den Ohren, das ist deutlich vernehmbar. Die einzelnen Akte – so möchte ich das mal nennen – steigern sich jeweils ab Begin und verändern und entwickeln sich im Laufe des Spiels, ohne dabei langweilig zu werden. Im Gegenteil, die Musik ist so gestaltet, dass der Hörer gespannt zu hört und gefesselt wird. Lobend zu erwähnen ist, dass sich die Band nicht in wirrem und permantem Gefrikel verliert. Die Belastungsgrenzen werden zwar ausgelotet aber nicht überschritten. Oft mal fällt es dem Hörer schwer einen Song länger als 10 Minuten zu folgen, bei MEDLEYJUKEBOX hatte ich dieses Feeling allerdings nicht. Die Musik ist wie ein Kreisel, der sich dreht und ständig dabei die Farben ändert und so das Interesse auf sich zieht. 25 Minuten gehen hier so schnell um, dass man es gar nicht mitbekommt. Die Stile, die hier verarbeitet werden sind vielfältig und machen das Album recht interessant 

Abschließend zu diesem Konzept Album „Tinki Winki Was A Pornstar“ noch ein paar Worte: es ist meiner Meinung nach immer schwierig zu überzeugen, wenn man eine Scheibe kreiert, die sich soweit von den „Normen“ entfernt aber genau das ist es doch eigentlich, was man als Metaler will – nicht die Norm sein. Von daher würde ich „Tinki Winki Was A Pornstar“ als ein sehr innovatives Album betrachten und vor allem ein Werk, das seines gleichen bisher sucht. In der Tat passt die Bezeichnung Rock-Oper ziemlich gut, denn bei Opern gibt’s ja auch nur ein paar Pausen. Musikalisch gesehen haben mich MEDLEYJUKEBOX überzeigen können. Einziges Manko ist, dass man dieses Album nicht zu jeder Gelegenheit konsumieren kann, sich vielmehr Zeit für dieses Werk nehmen muss. Somit ist es weniger alltagskompatibel.