Echobrain - Glean

Review



Label/Vertrieb: Surfdog/Neo

Mit 16 lernt Brian Sagafrena (dr.) auf einer Party zufällig Ex-Metallica Bassmonster Jason Newsted kennen. Sie bemerken ihre gemeinsamen musikalischen Vorlieben und beschließen ein paar lockere Jam-Sessions abzuhalten. Zu den Sessions stößt Brians Freund Dylan Donin hinzu, aus „just for fun" wird Ernst und so schnell und in so jungem Alter wird schon Echobrain geboren. Der Vater ein ganz berühmter. So ist es auch nicht verwunderlich als Jahre später, 1999 um genau zu sein, unter Newsteds maßgeblichen Einfluss und Bassspiel das erste und selbstbetitelte Album des Duos ein breites Echo (was für ein Wortspiel!) erhält. Mit Metal hat der Sound der inzwischen auf vier Mann angewachsenen Band allerdings nix zu tun. Die Medien umreißen ihre Musik mit dem Begriff „hypnotischer Rock". Nicht falsch, wenn man sich den Nachfolger „Glean" (Surfdog/Neo) reinzieht. Reif, kompakt, elegant, griffig und mit höchst spannenden Melodien ausgestattet bietet uns das wieder von Newsted produzierte Album erstklassigen Alternative Rock, der sich mit allen Wassern gewaschen hat. Die Soundbandbreite deckt dabei Geschmäcker von Soundgarden über Jane's Addiction bis seichte Porcupine Tree ab. Der Grunge-Faktor wird vor allem am Anfang sehr deutlich, ohne dass man sich auf ausgelatschte Pfade begibt. Echobrain stehen drüber. „Jellyneck", „You're Sold" oder das fast schon QOTSA-mäßige „Heroic Days" seien hier als Beispiele genannt. Immer wieder rundet man die Adrenalinschübe mit lässigen ausgefeilten Melodien, entspannten Licks und lockeren Akkorden ab. Gegen Ende wird die CD zwar etwas ruhiger - „Modern Science" klingt wie Beatles auf Droge, der Abschlusstrack „Nobody" lehnt sich stark an Radiohead an - aber keinen Deut schlechter. „Glean" hat Vibe, „Glean" ist ein Stück abgebrühte Rockmusik gespielt von jungen Leuten mit dem Gespür für gute Songs.

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