Link: http://www.reece-rocks.com
http://www.myspace.com/david.reece
DAVID REECE, ja genau der, der Mal bei ACCEPT gesungen hat. Es ist zwar schon irgendwie traurig, aber dieses Intermezzo läuft ihm immer noch am meisten hinterher, obwohl ihm das, wenn man sein Können als Sänger beurteilt, in keinster Weise gerecht wird.
Neben seinem Kurzeinsatz bei den deutschen Metal-Urgesteinen zeigte er sich unter anderem bei BANGALORE CHOIR und aktuell bei den schwedischen Rockern GYPSY ROSE. Mit „Universal Language" erfüllte er sich jetzt den langgehegten Traum, ein Soloalbum zu veröffentlichen. Dass er ich dafür als Musiker ausschließlich deutsche Mucker ins Line Up holte zeigt, dass die Zeit bei ACCEPT wohl doch nicht ganz so viele Narben hinterlassen hat, wie viel offensichtlich denken.
Neben Jochen Fünders (Ex-HOLY MOSES) am Bass und Stefan Schwarzmann an den Drums war von Anfang an Andy Susemihl (Ex-U.D.O. / guitars) mit dabei, der sich auch als Produzent von „Universal Language" hervortat, und dem Album einen tollen Sound verpasste.
Unter dem Banner REECE ist ganz klar der Hard Rock Favorit, und zwar in einer ziemlich schnörkellosen und knackigen Form. Mit „Before I Die" kann man den Einstieg in „Universal Language" als absolut gelungen bezeichnen, denn der Song hat ein ganz fettes Riff und einen Groove, der einen sofort in Bewegung versetzt.
Die raue und whiskey-geschwängerte Stimme von David passt perfekt zum Song. Bei „All The Way" und „Flying Close To The Flame" ist der Groove nicht mehr ganz so ansteckend, dafür singt man aber den Refrain sofort mit, was ihre Partytauglichkeit absolut unterstreicht.
Das Solo von Andy bei „Flying Close To The Flame" kann sich ebenfalls hören lassen.
„Fantasy Man" liegt dann mehr im Midtempo-Bereich, wodurch die Stimme von David noch besser zur Geltung kommt, was auch für das nachfolgende „The River" gilt. Den Groove-Hammer packen REECE dann wieder mit „I'll Remeber You" aus, das zwar auch mit gebremsten Schaum aufläuft, aber durch die genial platzierten Breaks unglaublich dynamisch klingt.
Was jetzt fehlt, wäre wieder eine Song mit etwas mehr Schmackes, dummerweise geht es aber mit der Halbballade „Rescue Me" und der Ballade „Once In A Lifetime" weiter, was dem Album so ein bisschen den Schwung nimmt.
Beide Songs sind durchaus hörenswert, nur verliert die Scheibe im Ganzen dadurch ein wenig an Druck.
Zum Glück kriegen sie mit „We Were Alive" und „Flesh And Blood" wieder die Kurve, und drehen wieder ein bisschen mehr am Gashahn, ohne jedoch an den kapitalen Opener heranzukommen. „Queen Of My Dreams" ist dann eine reinrassige Akustikballade, und geht dementsprechend gut unter die Haut, bevor sie mit „Yellow" wieder Gas geben und ein grundsolides Hard Rock Album abschließen, bei dem eigentlich nur der unterbrochene Spannungsbogen im Mittelteil wirklich aufstößt.
Fazit: Nein, es gibt auf „Universal Language" absolut keine Vergleiche zu ACCEPT, auch wenn das vielleicht viele von einem Soloalbum von DAVID REECE erwartet hätten. Stattdessen lässt sich der Ausnahmesänger voll und ganz auf grundsoliden Hard Rock ein, und wer die zwölf Songs des Albums gehört hat, wird mir wahrscheinlich Recht geben, dass dies genau die richtige Entscheidung war.
Stil (Spielzeit): Hard Rock (49:48)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Metal Heaven / Soulfood Music (28.08.09)
Bewertung: 8/10
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out