Ulme - The Sea In Me (EP)

ulme_-_the_sea_in_me

Stil (Spielzeit): Sludge/Heavy-Rock (22:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Noisolution (2008)
Bewertung: 4 / 10 Punkten

Link: www.ulmemusic.com

Die drei Hamburger von ULME präsentieren uns auf ihrer "The Sea In Me" EP einen galanten Mix aus düsterem Heavy-Rock und Sludge. Die drei Tracks auf "The Sea In Me" werden untermalt von atmosphärischen und düsteren Gitarren-Riffs, ab und an gewürzt mit leichten und passenden Dissonanzen, einem groben und hallend mächtigen Schlagzeug und natürlich der rauchig kratzenden Stimme des Sängers Arne. Dem ersten Track lauschend fühlt man sich dezent an ACID BATH zurückerinnert, etwas depressiv und düster dröhnt dem Hörer ein mächtig bassiger Grunge-Riff entgegen, unterstützt von einem in guter alter NIRVANA-Manier gehaltenem Schlagzeug, welches sich auf Mid-Tempo durch den gesamten Song haut. Sehr energiegeladen und eigen klingt das Ganze auf den ersten Blick. Und mit Augenmerk auf den kommenden Gesang klingt das Ganze dann leider eine Spur "zu" eigen.

Die anfangs fiese und düstere Atmosphäre wird schon mit Beginn der ersten Strophe zerstört, sehr improvisativ und fast schon unpassend kommt die Stimme des Sängers ins Spiel. Hätte man doch erwartungsvoll auf ein paar dunkle melodische Gesang-Lines alá Keith Caputo gehofft, wird "The Sea In Me" leider überwiegend von unpassend intonierten und etwas unbeholfen geschrienen Vocals in den eher unterdurchschnittlichen Bereich gezwängt. Schade eigentlich. Mit dem zweiten Song gibt es dann zwar auch einige fast ordentliche Clean-Gesang-Lines zu hören, würde Sänger Arne allerdings den recht deletierten und unausgefeilten Schrei- bzw. Röhr-Anteil aus seiner Stimme verbannen, klänge das musikalische Stelldichein um einiges besser.

Instrumental ist die Drei-Song-Ep "The Sea In Me" von ULME zwar recht gut gelungen und vorallem mehr als anständig produziert, allerdings liegt der große Makel der musikalisch noch jungen Hamburger beim Gesang. Vielleicht sind als Weihnachtsgeschenk ja ein paar Gesangsstunden drin, als gut gemeinter Tipp sei den Jungs jedoch geraten, auf jedwedes Geröhre und Geschreie zu verzichten, da die Songs an sich in toller oldschooliger Grunge- bzw. Sludge-Manier ausgefeilt sind, der Gesang ihnen jedoch leider in fast jeder Hinsicht das Rückgrat bricht. Ansonsten bleibt "The Sea In Me" eine, instrumental zumindest, gut gelungene EP. Sehr zäh und düster wird hier in die Saiten gehauen, sehr mächtig und schleppend wird sich hier durch die Songs geprügelt, der Hörer fühlt sich in den zwanzig Minuten des Hörens unweigerlich in die frühen Neunziger des depressiven Garagen-Rocks zurückversetzt. Jeder, der über die gesangliche Leistung etwas hinwegsehen kann, dem sei geraten, sich die jungen Hamburger einmal zu Gemüte zu führen.

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