Stil(Spielzeit): Rock (54:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Fastball (15.05.2009)
Bewertung: 5,5/10
Link: www.richtaste-music.com
www.myspace.com/richtaste
Die Schweizer von RICHTASTE liefern mit "Lights And Shades" schon ihr zweites Album ab, auf dem sie sich mit dem wenig erfreulichen Zustand unserer Welt beschäftigen und ihre Botschaften mit ihrer Mischung aus 90er Jahre Hard Rock und Alternative unterlegen.
Die Mischung ist jetzt nicht wirklich neu. In den letzten Jahren fühlen sich nicht wenige Bands berufen auf Alternative-Riffs über die Welt an sich und ihr Leben im Besonderen zu jammern. Interessant finde ich bei RICHTASTE an dieser Stelle aber die immer mal wieder aufblitzenden keltischen bzw. Irish Folk Einsprengsel, mit denen sich die Eidgenossen vom Gros der Konkurrenz abheben können.Am deutlichsten wird das für meine Ohren im Chorus des Opener „Rocket Tom", aber auch im Refrain von „Where I Can Be" hätte sich ein Dudelsack nicht schlecht gemacht.
Aber wie der Titel eigentlich schon vorwegnimmt: Wo Licht ist, da ist auch Schatten und im Fall von RICHTASTE geht es auf den Abend zu und die Schatten werden länger. Größtes Manko ist der über weiter Strecken einfach relativ emotionsfreie und lustlose Gesang. Dazu kommen die alles in allem doch recht gleichförmigen Riffs. „Kennst du einen kennst du alle" würde ein Bisschen zu weit führen, aber nach drei oder vier Songs hat man das Meiste einfach gehört, was die Jungs zu bieten haben. Und dann wären da noch die Texte. Es spricht nichts dagegen, sich mit ernsten Themen zu beschäftigen. Nur klingt es bei RICHTASTE so, als hätten die Jungs mit dem Wörterbuch in der Hand getextet. Das Ergebnis wirkt einfach sehr unrund.
Das Gefühl einer Band auf dem Sprung nach oben zuzuhören, stellt sich bei diesem Album nicht ein. Eher hat hier eine Lokalband ihr Material aufgenommen, auch wenn es an den Produktion dank Pat Eaby (Ex-KROKUS) an den Reglern nichts zu meckern gibt.
Zusammengefasst kann man sagen, dass man aus dem Album besser eine ordentliche EP gemacht oder sich mehr Zeit für das Songwriting gelassen hätte.