Stil (Spielzeit): Hard Rock mit spanischen Texten (41:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Records/Soulfood (30.06.06)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.tierra-santa-net
Zehn Jahre gibt es TIERRA SANTA nun schon. Zehn Jahre, in denen die Band sechs Studioalben, ein Live Album und zwei DVD veröffentlichte. Nach drei Touren durch Europa und zwei durch Amerika haben sich TIERRA SANTA einen festen Fankreis geschaffen und gelten als Insidertip.
Allerdings muss ich gestehen, dass die Kapelle bisher komplett an mir vorbeigelaufen ist. Nachdem ich mir aber das neueste Werk „Mejor Morir En Pie“ mehrmals angehört habe, muss ich sagen, dass mir da wirklich etwas entgangen ist.
Ziemlich mainstreamartiger Hard Rock tönt da aus den Boxen, der vom musikalischen Standpunkt durchaus zu gefallen weiß.
Arturo – guitar, Roberto – bass, Angel – vocals/guitar und Inaki – drums experimentieren nicht großartig herum, sondern spielen erdigen und schnörkellosen Hard Rock der radiotauglichen Kategorie, ohne allerdings damit veraltet oder überholt zu klingen.
Dadurch, dass sie in ihrer Muttersprache Spanisch singen, bekommen die Songs einen ziemlich exotischen touch, was sich aber wirklich nur beim ersten Durchlauf irgendwie „fremd“ anhört.
Der Nachteil daran ist natürlich, dass der gemeine europäische Metalfan nicht unbedingt des Spanischen mächtig ist, und so bekommt man natürlich überhaupt kein Wort mit, worüber Angel in seinen Texten singt.
Aber getreu nach dem Motto „let the music do the talking“, muss man sich als Nicht-Spanier an die 11 Tracks, inklusive Bonusnummer, dieses Albums heranpirschen.
Denn die Melodien der einzelnen Songs sind sehr hörenswert, verlassen einen nicht so schnell und spätestens nach der zweiten Runde im CD Player summt oder pfeifft einige der Songs schon mit.
Mir haben besonders gut „Magia“ und „Hoy Vivo Por Ti“ gefallen, wobei das komplette Album eigentlich richtig gut rockt.
Der wirklich einzige Haken an der Scheibe ist für mich die Tatsache, dass ich die Texte nicht verstehe. Dadurch erhalten TIERRA SANTA zwar ihren eigenen Stil und auch einen gewissen Exoten-Bonus, nur um wirklich weltweit und flächendeckend Erfolg zu haben, wären englische Texte von erhelblichem Vorteil. Für mich als Fan sind die Lyrics nun mal genauso wichtig wie die Musik.
Von dieser Tatsache aber mal abgesehen, haben mich TIERRA SANTA musikalisch auf alle Fälle auf ihre Seite gezogen.
Fans des traditionellen Hard Rock sollten sich vielleicht die Zeit nehmen und mal reinhören. Den Einen oder Anderen werden Tierra Santa mit Sicherheit überraschen.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out