Soul Doctor - Way Back To The Bone Tipp

souldoctor_-_way_back_to_the_bone

Stil (Spielzeit): Hard Rock (49:29)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Metal Heaven / Soulfood Music (20.11.09)
Bewertung: 9,5/10

 Link: http://www.souldoctorrocks.com

Die Vorzeige-Hard-Rocker aus der Bundeshauptstadt haben wieder zugeschlagen. Nach dem SOUL DOCTOR bereits mit dem Vorgänger-Studioalbum „Blood Runs Cold" enorm punkten konnten, haben sie jetzt mit „Way Back To The Bone" ein nicht minder starkes Album nachgeschoben, wobei sich die Mannen um Sänger Tommy Heart – weiß eigentlich jemand, warum der immer noch bei FAIR WARNING singt, wo er doch hier eine viel stärkere Truppe am Start hat? - erneut auf ihr Gespür für Ohrwurmmelodien gepaart mit satten Gitarrenriffs.
Was auf CD schon richtig fett klingt, ist Live noch ein Schippchen besser, wovon man sich nicht nur vor der Bühne sondern auch auf dem letzten Output der Band „That's Live" überzeugen kann.
Zusammen mit Gitarrist Chris Lyne, Drummer Zacky und Bassist Jogy Rauschenberg hat Tommy Heart für „Way Back To The Moon" zehn absolute Vorzeige-Rocker aufgenommen, die wie immer hauptsächlich von Tommys faszinierenden Stimme leben, die über allem schwebt und für die der Rest von SOUL DOCTOR einen nahezu perfekten Klangteppich erzeugt.

Schon der stampfende und dynamische Opener „First Man On The Moon" haut einen förmlich aus den Latschen, obwohl die Berliner hier nicht einmal Vollgas geben. Auch wenn SOUL DOCTOR gerne mal mit GOTTHARD verglichen werden, haben sie sich bisher nie dem Radio angebiedert, sondern immer ihr Ding konsequent durchgezogen, und rocken immer noch bis der Arzt kommt.
„Lightning And Thunder" haut in die selbe Kerbe wie der Opener, legt aber mehr Wert auf Riffs als Beats, und wird von einem gnadenlosen, sehr blueslastigen Solo von Gitarrist Chris veredelt.
Nachdem einmal der Rhythmus und dann die Riffs im Mittelpunkt standen, ist es bei „Can't Stand Losing" die Melodie, die sich richtig festfrisst und für die SOUL DOCTOR fast schon berüchtigt sind. Trotzdem ist der Song alles andere als langweilig, schließlich können auch Melodien in den Hintern treten.

Richtig bluesig wird es dann gitarrentechnisch bei „Love Crashed Down (Boom Down!)", wobei Tommy Heart hier auch auf ganz hohem Niveau singt. Dass er aber neben einer rockigen Stimme auch über eine ganz gefühlvolle Balladenstimme verfügt, beweist er bei der Akustikballade „Times Of Yesterday".
Fast sieben Minuten rockt sich dann das Groovemonster „Here Comes The Night" durch die Scheibe, das durch die permanent eingebauten Tempiwechsel trotz seiner Länge sehr kurzweilig klingt. „Heartache Heartbreak" klingt sehr modern und gar nicht dem Albumtitel entsprechend, sorgt aber ebenfalls für Bewegung in allen Gliedmassen.

Traditionelle Hard Rock Klänge sind dann wieder bei „Coming Home" angesagt, wobei hier der Blues –man achte Mal wieder auf das Solo von Chris- ganz offensichtlich komplett das Kommando übernommen hat. „Welcome To The Party" lädt genau zu einer solchen ein, also Bier laufen lassen und mitsingen und -tanzen.
Den Abschluss (leider) dieses wirklich tollen Albums ohne großartige Ausfälle oder Schwachstellen bildet „Take It While It's Hot", schön mit Hammond-Orgel Klängen unterlegt, schön geradeaus und völlig ohne Schnörkel. Eigentlich müsste der Song „Welcome To The Party pt.II" heißen.

Fazit: SOUL DOCTOR vom allerfeinsten. Ich hätte niemals erwartet, dass die Hauptstädter den hohen Standard vom Vorgänger „Blood Runs Cold" halten, geschweige denn toppen könnten. Aber sie haben es trotzdem geschafft. Meiner Meinung nach ein Pflichtkauf für jeden Hard Rock Fan, und ich hoffe, die Band fährt jetzt endlich mal den richtig fetten, und wohlverdienten Lohn für ihre geile Musik ein. Thumbs Up!


Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out