101 SOUTH - No U-Turn

101_SOUTH_-__No_U-Turn

Stil (Spielzeit): AOR / Pop-Rock (45:58)
Label/Vertrieb (V.Ö.): AOR Heaven / Soulfood Music (20.11.09)
Bewertung: 3/10

Link: http://www.101south.com

1999 wurde 101 SOUTH von Keyboarder Roger Scott Craig (HARLAN CAGE) gegründet, der sich neben Sänger Gregory Lynn Hall noch mit diversen Gastmusikern verstärkte.
Das selbstbetitelte Debüt der Band erhielt sehr viel Beachtung, und die Songs „Nowhere To Run", „Your Razor Is Sharp" und „We Took The Wrong Road" wurden zumindest in den USA von den Radiosendern hoch und runter gedudelt.
Ich muss aber gestehen, dass ich die Band bisher überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, und auch ihr 2002 nachgeschobenes Zweitlingswerk „Roll Of The Dice" ist völlig an mir vorbei gelaufen.

Jetzt sind 101 SOUTH nach fast sieben Jahren Abstinenz wieder mit einem Album am Start. Die beiden Urgesteine der Band, Craig und Hall haben sich für „No U-Turn" eine ganze Armada an Gastmusikern ins Studio geholt, und zehn Tracks eingespielt.
Neben Hans Geiger (drums) und Jimmy Turner (bass) teilen sich dann alleine vier Gitarristen die Songs, die zum größten Teil aus typischer, weichgespülter US-AOR Mucke bestehen. Das Gregory Lynn Hall mit einer wirklich coolen, rauen Stimme zu Werke geht, ist für mich eigentlich das musikalische Highlight der Songs, denn der Rest kommt komplett ohne Höhepunkte aus, und rutscht ohne irgendwelche Ecken und Kanten aalglatt durch meine Gehörgänge.

Um am Stuhl von Szenegrößen wie zum Beispiel FOREIGNER zu kratzen, die gegen 101 SOUTH fast als Brutalo-Kombo durchgehen könnten, reicht es absolut nicht.
Songs wie „When You're In Love", „From What You Know" oder „Lonely Heart" können zumindest mich nicht hinterm Ofen vorlocken, und den Hausverwalter, der diese CD in einem Fahrstuhl abspielt, würde ich glattweg wegen Körperverletzung verklagen.
Für Gregory Lynn Hall tut es mir fast Leid, denn der hat eine absolut geniale AOR Stimme, die mit etwas mehr Kawupptich im Hintergrund wirklich etwas reißen könnte. So kann er sich aber leider nicht durchsetzen, und auch dass ziemlich coole Gitarrensolo bei „What Are You Gonna Do Anyway" kann das Album nicht wirklich nach oben pushen. Die Keyboards etwas zurückgeschraubt, die Gitarren mehr in den Vordergrund gestellt, und „No U-Turn" wäre ein ganz passables Pop-Rock Album geworden. So machen es 101 SOUTH dem Hörer aber verdammt schwer, überhaupt die Songs auseinander zu halten, weil sich alles so unglaublich gleich gestrickt anhört. Die Phrase „Plätschert so vor sich hin" wollte ich eigentlich nie bei einem Review benutzen, aber hier trifft sie den Nagel mitten auf den Kopf.

Fazit: Wer mal hören möchte, wie sich FOREIGNER abgespeckt, eingeölt und als Light-Version anhört, kann ja mal ein Ohr riskieren. Aber sagt dann bitte nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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