Stil (Spielzeit): Deutschpoprock (32:43 min)
Label/Vertrieb (VÖ): Ulftone Music/Edel
Bewertung: Gibt Schöneres
Link: www.mariannenplatz.com
Mariannenplatz – bisher der bunteste Fleck Berlin-Kreuzbergs, neuerdings auch Bandname einer fünfköpfigen Deutschrock-Band. Pete (Vocals/Gitarre), Chris (Drums), Oskar (Gitarre), Dietrich (Keyboards) und Tommek (Bass) identifizieren sich deutlich mit ihrer geliebten Hauptstadt, die schon so wundervolle Gruppen wie 2raumwohnung, Wir Sind Helden und Toni Kater hervorgebracht hat. Pete, der Sänger von Mariannenplatz drückt die Berlin-Verbundenheit so aus: „Ich finde Berlin gut, weil es nicht fertig ist, weil es unperfekt ist und bleiben wird und weil es eine unkontrollierbare Stadt ist.“ Mariannenplatz klingen selbst so gar nicht unkontrolliert; brav, semi-sentimental und unfertig (aha, Berlin) sind die richtigen Worte für die Musik auf „Keine Zeichen“. Die 10 fluffigen Deutschpoprock-Lieder erinnern mal an Virginia Jetzt! („Nicht Wichtig“, „Keine Zeichen“, „Gegen Das Vergessen“) an einigen Stellen auch an Tomte („Automatischer Tag“) oder Anger 77 („Irgendwas“). Doch vom Sein eines aufstrebenden Sterns der neopopulären Deutschpop-Szene sind Mariannenplatz noch weit entfernt. Viele Nummern wagen es nicht aufzublühen, große Ohrwurm-Melodien suche ich vergeblich („Zeit Steht Still“ bestätigt die Regel), die Texte laden zum „verstehen“ ein, aber auch die lassen das Interesse schnell absinken. Generationen-Gefühl? Nicht wirklich. Und wenn mir mal nach Berlin ist, findet Toni Kater schneller die richtigen Worte. „Keine Zeichen“ ist ein ordentliches Debüt, aber ein Berliner möchte doch nicht ordentlich sein, oder?