Kapaun - Intensiv


Review

Stil (Spielzeit): Deutschrock (34:58 min)

Label/Vertrieb (VÖ): Alive (04.04.05)

Bewertung: Naja

Link: www.kapaun.net

 
Deutschrock ist der Hype der Stunde. Plattenfirmen sind glücklich, dass der Erfolg solch junger Bands wie Wir Sind Helden, Sportfreunde Stiller oder auch Juli und Silbermond die eigenen Fehler und Verschlafenheit in Sachen Downloading einigermaßen wieder Wett machen konnten. Noch vor vier Jahren hatte man deutsche Acts noch wie nasse Welpen gedroppt. Und jetzt kommen Kapaun mit Rock und deutschen Texten und man ist schnell verführt, sie in den gleichen Topf wie die aktuellen Chartbrenner zu werfen. Doch irgendetwas ist anders bei Kapaun und ihrem ersten Album „Intensiv“. Erstens kommen sie nicht aus Germoney, sondern aus Oberösterreich, zweitens gibt es keine poppigen Melodien für die nächste Echo-Verleihung, sondern eine feiste Rotz-Attitüde und drittens ist das Trio einfach nicht gut. Schon mit dem schwachbrüstigen Opener "Gültig" wird die holprige Marschroute festgelegt, die mit dem eher unlustigen Track "Billardkugel", zu dem ein Video gedreht wird, und dem absolut eindeutigen "Schlaflied" gleich mal vergnügt fortgeführt wird. Wehrmutstropfen: Mit "Arnie" gibt es wenigstens ein lyrisches Highlight auf der CD. In knapp drei Minuten wird charmante Gouvernator-Kritik mit österreichischem Schmäh und bekannter Melodie zu einem fast-Hit verpackt. Musikalisch gilt aber noch viel aufzuholen, mehr als Abifeten-Rock wird in den elf Songs oft nicht geboten. Dazu Georg Huber, dessen deutschsprachige Vocals man eher nach Seattle schicken würde; Betont lässig, aber nie fahrlässig, aber auch nicht das, was man einen geborenen Sänger nennen würde. Kapaun sind somit keine wirkliche Alternative zur Deutschpoprock-Schiene. Musikalisch nie „oho“, mehr „soso“, und selbst Fans des Genres sollten lieber vorher reinhören. Weil geht so, wa?