Taproot - Blue-Sky Research


Review

Stil (Spielzeit): Heavy Rock/Postgrunge (51:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Warner (29.08.05)
Bewertung: Sehr stimmig (7,5/10)

Link: www.taprootmusic.com
Viel ist von der einstigen besonderen Härte der Ex-New-Metal-Band Taproot nicht übrig geblieben. War das Debüt „Gift“ (2000) noch geprägt von schroffen Riffs, überraschenden Akkordwechseln und bitterbösen Schreiattacken, so war schon auf dem zweiten Album „Welcome“ (2002) die Tendenz zu mehr Variabilität und Mainstream-Appeal auszumachen. Drei Jahre später zeigt die Band, dass sie mit dem neuesten Streich „Blue-Sky Research“ einen weiteren Reifegrad erlangt hat, ohne signifikant auf Intensivität und Eigenständigkeit zu verzichten. Die vier Jungs aus Michigan lassen mehr denn je, melodische, teilweise mehrstimmige oder kanonartige Gesänge dominieren. Die Gitarren klingen breitflächig, fett und trotzdem beinahe radiofreundlich. Geblieben ist der moderne Anstrich, der glanzvoll durch die Produktion von Toby Wright (Alice In Chains, Korn, Metallica) unterstützt wird. 13 runde Songs, die all denen gefallen könnten, die die bewährte postgrunge-Mischung aus Alice In Chains, Staind und Chevelle zu schätzen wissen. Als Anspieltipps dienen der Opener „I Will Fall For You“, "Facepeeler", das hittige „April Suitse“ und die drei vom Ex-Smashing-Pumpkins-Kopf Billy Corgan produzierten Tracks „Violent Seas“, „Lost In The Woods“ und „Promise“. Zwar vermisse ich ein wenig den Biss alter Tage, aber clever ausgeklügelte Arrangements, mannigfaltige Melancholie-Refrains und ein weites Spektrum an Kreativität machen dieses Defizit wieder wett. Somit kann ich „Blue-Sky Research“ als kleine Perle für alle Tolerant- und Schwermut-Rocker nur zu gerne anpreisen.