Jucifer - If Thine Enemy Hunger


Review

Stil (Spielzeit): low-fi heavy rock (56:34)

Label/Vertrieb (VÖ): Relapse Records (11.09.06)

Bewertung: dirty, sexy (7/10)

Link: www.jucifer.com
www.myspace.com/jucifer

 
Nach dem Eröffnungsdoppel „She Tides The Deep“ und „Centralia“ war ich ziemlich überrascht, trotz des Relapse-Records-Logos auf der Rückseite keinen Extreme-Noise-Terror – wie so typisch – um die Ohren geballert zu bekommen. Das Gegenteil ist der Fall: Diese Stücke sind pure erotic doom. Langsamer als St. Vitus zu ihren besten Zeiten und versehen mit einer träumerischen Stimme von Frontfrau Amber Valentine sinken diese Songperlen ins Ohr wie ein 60-Tonnen-LKW im Treibsand. Passt irgendwie doch zu Relapse, denn die Mischung aus monolithischen Gitarrenwänden und verführerisch-morbidem Gesang, der sich ein wenig PJ Harvey zum Vorbild genommen hat, ist so konventionell nicht. Leider geht es nach diesem tollen Auftakt  - bis auf „Ludlow“ – weit flotter und auch etwas poppiger zu Gange. Tut der Laune aber eigentlich keinen Abbruch, nur ist diese plötzlich eine ganz andere. College Rock, The White Stripes, die Melvins, oben erwähnte PJ Harvey und manchmal sogar Nirvana fallen einem spontan bei den restlichen 12 Songs ein. Alles keine schlechte Namen, und Dank der dreckig-lauten Gitarren ist auch immer für den nötigen Heavy-Faktor gesorgt. „If Thine Enemy Hunger“ ist arschcooler Rock – dreckig und sexy zugleich. Was will man mehr?

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