Stil (Spielzeit): Melodic Hard Rock (70:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records (25.08.06)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.frontiers.it
Mehr als fünf Jahre nach ihrem letzten Album “Four”, meldet sich Deutschlands einstiges Aushängeschild in Sachen Melodic Hard Rock zurück. Dreizehn sehr eingängige, und von der Melodieführung mit reichlich Ohrwurmcharakter ausgestattete Songs haben FAIR WARNING in der Besetzung Tommy Heart – vocals, Helge Engelke – guitar, Ule W. Ritgen – bass und CC Behrens – drums für „Brother’s Keeper“ eingespielt.
Wie schon bei einigen Alben zuvor, verdrückten sich die Musiker in ein altes Haus und schrieben den Großteil der Songs von August 2005 bis März 2006. Die erste Singleauskopplung der Scheibe, mit dem Titel „Don’t Keep Me Waiting“, erreichte im japanischen Burrn! Magazin satte 92/100 Punkten.
Allerdings war Japan schon immer eine Hochburg der Band. Wenn man die Songs mit den vorherigen Alben vergleicht, sind sie im Allgemeinen etwas heavier geworden, aber trotzdem hört man sehr gut, dass es sich hierbei um FAIR WARNING handelt.
Der erste Song des Albums, die vorher erwähnte Single Auskopplung, zeigt diese leichte Änderung besonders deutlich, da die Gitarren für FAIR WARNING Verhältnisse extrem fett klingen.
„Generation Jedi“, der nächste Track, hat einen sehr stampfenden Rhythmus und eine tollen Refrain.
Danach kommt „All Of My Love“, die obligatorische und sehr schöne Ballade, die traditionsgemäß an dritter Stelle der Setlist steht. „Rainbow Eyes“ und „Push Me On“ reihen sich dann wieder nahtlos an die ersten beiden Tracks an. „Wasted Times“ ist eine Halbballade, die für meinen Geschmack ein bisschen von der hohen Qualität der anderen Songs abfällt, da er ein wenig kitschig rüberkommt, und genau die Änderungen im neuen FAIR WARNING Sound nicht mit trägt. Aber das ist auch wirklich der einzige Track des Albums.
Die weiteren Songs zeigen alle eindrucksvoll die neuen FAIR WARNING. Wobei ich, als ich den Songtitel „Once Bitten, Twice Shy“ gelesen habe, einen Klos im Hals hatte, und nur inständig gehofft habe, dass es KEINE Coverversion des GREAT WHITE Klassikers ist. Glücklicherweise ist er das nicht, sondern eine ziemlich geniale Eigenkomposition. Alles andere hätte ich auch definitiv als Anmaßung empfunden.
Mit „I Still Believe“ ist dann auch noch ein Bonustrack auf dem Silberling, welcher nur der europäische Version beigefügt wurde. Alles in Allem ein gelungenes Comeback-Album, mit dem die Band eigentlich wieder voll durchstarten sollte.
Fazit: Fans der Band können bedenkenlos zuschlagen, genauso wie Melodic Hard Rock und AOR Fans. Allerdings sollten sich Freunde des etwas härteren Kalibers nicht davon beeindrucken lassen, dass der Sound von FAIR WARNING neuerdings etwas heavier klingt. Das Album ist trotzdem noch ziemlich „seicht“, was ich nicht negativ meine.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out