Phazer - Revelations




Stil (Spielzeit): Rock (37:54)

Label/Vertrieb (VÖ): AMK Legacy Music (15.08.2006)

Bewertung: 6,5/10

Link: http://www.gophazer.com 
http://www.myspace.com/gophazer

Wieder ein Exote in unseren Breiten. Mit PHAZER stellt sich eine portugiesische (progressive) Rock Band vor, bei der das Jahr 2004 als Gründungsjahr in die Bandbio eingeht. 
Obwohl mehrere Line Up Wechsel ein kontinuierliches Arbeiten erschwerten, schrieben sie 2005 fleißig an eigenen Songs, nahmen diese in Kooperation mit Quim Monte und Fred Stone auf, um sie dann als Debüt CD im EP Format an den Mann oder die Frau zu bringen. 
Und ihr stark von den Siebziegern beeinflusste Sound lässt sich mehr als hören. 

Neun Songs haben sie in der Besetzung Paulo Miranda (vocals), Henrique Martins (bass), Virgilio „Gil“ Neto (guitars) und Miguel Fernandes (drums) eingespielt, wobei sie den schmalen Grad zwischen klassischem Einfluss und modernem Songwriting und druckvollem Sound problemlos meistern. 
Mir gefällt vor allem Mirandas Stimme, die so ein Zwischending zwischen Chris Cornell und Anthony Kiddies darstellt, wobei die Songs von PHAZER relativ wenig mit SOUNDGARDEN, oder den RED HOT CHILLI PEPPERS zu tun haben. 
Der Opener „Way Downtown“ zeigt PHAZER sehr „down to earth“, und stellt einen ziemlich geradlinigen Rocker dar, der ohne große Umwege direkt zur Sache kommt. „Wonder Girl“ ist dazu fast das genaue Gegenteil, denn der Song kling äußerst experimentell, mit sehr eingängigem Refrain. 
Bereits nach diesen beiden Songs wird klar, dass die Songs von PHAZER tatsächlich von Paolos Stimme leben, die mal rau und wütend, mal einschmeichelnd klingt, wie zum Beispiel bei dem ruhigen „Lament To The World“. 
Was sich mir jedoch nicht so recht erschließen will, ist die Tatsache, dass PHAZERs Stil in der Bandbio als „Progressive“ bezeichnet wird. 
Ich würde die Musik der Band eher als modernen Rock bezeichnen, der seine Wurzeln in den Siebzigern und Achtzigern hat, was man zwar gut heraushört, einen aber nicht in diese Zeit zurückversetzt. 

Fazit: PHAZER machen Spaß, nicht nur von der Musik her, sondern auch von der Umsetzung. Man findet in der Musik viele Parallelen zu Songs und Bands, an die man wahrscheinlich länger nicht mehr gedacht, ohne dass man das Gefühl hat, hier eine Clone Band zu hören. 
Zumindest ging es mir während des gesamten Albums so. Für Rockfans eine gute Wahl, zumal sich die Band durch ihre raren Auftritte in deutschen Konzerthallen und der mangelnden Präsenz in den deutschen Charts noch nicht totgedudelt hat, und somit ehr als Insidertip durchgeht.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out