Machines Of Grace - s/t

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Stil (Spielzeit): Hard Rock (56:00)
Label/Vertrieb (V.Ö.): SAOL / H'art / Zebralution (19.03.10)
Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.machinesofgrace.net

Aus Boston hört man neue Töne in Sachen melodiegeschwängerten Heavy Rock. MACHINES OF GRACE heißt der Newcomer, der sich aber, wenn man sich die Namen der Musiker durchliest, aus allem anderen als Grünschnäbeln zusammensetzt und sich fast schon als kleine AllStar Kapelle entpuppt. Mit Sänger Zak Stevens (CIRCLE II CIRCLE) und Drummer Jeff Plate ( TRANS SIBIRIAN ORCHESTRA, METAL CHURCH) haben sich zwei ehemalige SAVATAGE Recken zusammen getan, und mit Gitarrist Matt Leff und Bassist Chris Rapoza verstärkt, wobei Zak, Jeff und Matt schon zu den guten alten WICKED WITCH Zeiten zusammen Musik machten.
Ob das Ganze jetzt als Band oder eher als Projekt fungiert, wird wahrscheinlich der Erfolg der 14 Songs ihres selbstbetitelten Debüts zeigen. Ok, immer wenn ein Ex-SAVATAGE Musiker ein Projekt ins Leben ruft, hoffen die Meisten doch insgeheim, dass es dann auch in diese Richtung geht. Aber glücklicherweise gehen MACHINES OF GRACE ihren ganz eigenen Weg, und versuchen nicht eine billige Kopie von etwas zu werden, das man eh nicht kopieren kann.

Die 14 Songs des Albums waren bereits 2009 schon im Kasten, wurden aber zunächst mangels Label im Eigenvertrieb über die Homepage an den Mann / die Frau gebracht. Dieser Zustand änderte sich aber auf Grund der hohen Qualität der Songs ziemlich schnell, und so haben sich SAOL / H'art der Band angenommen, bzw. sich die Band unter den Nagel gerissen.
Auf dem selbstbetitelten Debüt findet man Hard Rock Perlen ohne Ende, mal schleppend und mit treibenden Beats wie zum Beispiel der Opener „Just A Game" oder „Between The Lines", dann wieder sehr traditionell angehaucht wie bei „Fly Away", „Breakdown", „Promises" oder auch „Soul To Fire". Auch der Midtempo Bereich wird mit „The Moment" und „Innocence" berücksichtigt, bei denen die außergewöhnliche Stimme von Zak Stevens ganz besonders gut zur Geltung kommt.

Soundtechnisch klingt das Album wohltuend fett und modern, wofür in erster Linie Produzent Paul David Hager verantwortlich war, der schon, und hier schließt sich wohl der Kreis, ebenfalls schon für WICKED WITCH die Regler am Mischpult bediente.
Mir persönlich hat der Song „Psychotic" nicht ganz so gut wie der Rest gefallen, weil er eben auch ein bisschen so klingt wie er heißt, und meiner Meinung nach aus dem Gesamtbild des Albums herausfällt. „Prelude", dass als fast einminütiges Zwischenspiel den Song „"Between The Lines" ankündigt und einleitet hätte man sich eventuell auch sparen können, ebenso wie die Akustik Version von „This Time", die nicht nur nicht zündet, sondern auch noch fast anderthalb Minuten kürzer ist als das Original.
Das sind aber nicht einmal ansatzweise dunkle Flecken auf einer lupenreinen Weste, denn bei insgesamt 14 Songs geht man als Band auch eher das Risiko ein, dass der ein oder andere Song beim Fan durchfällt.

Fazit: Gut, dass sich so schnell ein Label für MACHINES OF GRACE gefunden hat, denn dieser gediegene Hard Rock hat es verdient, einer ganz breiten Masse an Fans zugänglich gemacht zu werden. Der Spagat, trotz vieler traditioneller Elemente frisch und modern zu klingen ist hier definitiv geglückt.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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