Stil (Spielzeit): Melodic Rock (48:46)
Label/Vertrieb (V.Ö.): AOR Heaven / Soulfood Music (26.03.10)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.myspace.com/planetserpentine
SERPENTINE haben ihren Ursprung in England, und wurden von Keyboarder Gareth David Noon, Bassist Gareth Van Stone und Gitarrist Christopher Gould ins Leben gerufen. Zusammen mit dem in den USA beheimateten KAMERA Sänger Greg Flores wurde ausgiebig an Songmaterial gearbeitet. Die große Entfernung zwischen dem Sänger und dem Rest der Band erwies sich aber schnell als äußerst schwierig, und so trennte man sich in aller Freundschaft, obwohl man zu diesem Zeitpunkt bereits begonnen hatte, die neuen Songs mit Produzent Chris Steinmetz (u.a. WHITE LION und SURVIVOR) aufzunehmen.
Vielleicht war das aber auch ein absoluter Glücksfall für SERPENTINE, denn ansonsten hätte Tony Mills (Frontröhre von SHY und TNT), den man kurz darauf für die Band begeistern konnte, wohl niemals den Weg ins Line Up gefunden. Neben Mills gehören aktuell noch die Gitarristen Christopher Gould und John Clews, Drummer Charlie Skeggs, Bassist Gareth Van Stone und Keyboarder Gareth David Noon zur Band, die für ihr Debüt „A Touch Of Heaven" zehn Songs aufgenommen hat.
Und dabei verlassen sich die Musiker nicht darauf, dass Tony Mills, der meiner Meinung nach auch heute noch zu den Besten seines Berufstandes gehört, die Kohlen aus dem Feuer reißt. Auch von der Instrumentierung sind die zehn Melodic Rock Songs auf extrem hohem Niveau eingespielt, wobei vor allem die Gitarristen John Clewes und Christopher Gould immer wieder mit ziemlich spektakulären Soli aufhorchen lassen.
Glücklicherweise sind die Keyboardpassagen immer nur beim Intro dominant, ziehen sich aber im weiteren Verlauf der Songs angenehm in den Hintergrund zurück. Dadurch klingen Songs wie „A Touch Of Heaven", „Lonely Nights", "Let Love Rain Down" oder auch "Love Suicide" erstaunlich heavy, ohne dabei aber den melodischen Aspekt aus den Augen zu verlieren.
Ruhigere Momente sind ebenfalls auf „A Touch Of Heaven" mit der Ballade „For The Love Of It All" und den Halbballaden „In My Blood" und „We Belong" zu finden, bei denen Tony Mills auch mal das ganze Spektrum seiner Stimme ausspielen kann.
Warum aber mussten die Jungens sich unbedingt die Schmachtschmonzette „Unbreak My Heart", im Original glaube ich von Tony Braxton, als Coversong aussuchen? Für mich der einzig wirkliche Durchhänger der Scheibe, da ich eh kein Freund solcher Songs bin. Früher wurde so was als B-Seite einer Single aufgenommen, aber doch bei sowieso „nur" zehn Songs bitte nicht als vollwertiger Albumtrack.
Fazit: Sehr gut gemachter Melodic Rock, der auf Grund seines Abwechslungsreichtums meilenweit von der schnulzigen Langeweile entfernt ist, die man gerade in diesem Genre so oft um die Ohren gehauen bekommt. Tony Mills ist als Sänger immer eine Macht, und mit den richtigen Musikern um sich herum kann da eigentlich, so wie bei „A Touch Of Heaven", nur ein gelungenes Endprodukt herauskommen. „Unbreak My Heart" lassen wir da einfach mal außen vor...
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out