Colin Moore - Leaving Home Tipp



Stil (Spielzeit):
Singer/Songwriter/Country/Folk-Rock (47:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Suonix / Edel (26.06.10)
Bewertung: 9 /10

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Nachdem mich vor kurzem FRANK TURNER ziemlichen an die Kandarre nehmen konnten , was den Singer/Songwriter-Markt angeht, schießt jetzt der Kanadier COLIN MOORE nach – und kann dabei vollkommen abräumen!

Denn was der junge Mann um die 30 auf seinem Solo-Erstlingswerk zeigt, hat Hand, Fuß und Herz – und mehr als das. Seine rauchige Stimme kann mal lieblich sein und dann auch wieder in Richtung Punkrock oder sagen wir mal HOT WATER MUSIC (oder in diesem Fall wahrscheinlich eher noch CHUCK RAGAN) gehen. Vielleicht kann man auch etwas verschämt in Richtung GASLIGHT ANTHEM schielen. Die Songs bestechen durch absolut geile Melodien und Texte, die nicht sonderlich verklärt oder beschönigt sind – man nimmt ihm einfach ab, was er da singt!

Manche Songs funktionieren alleine mit seiner Gitarre und seiner Stimme und manche sind in einen Band-Kontext gestellt worden und in beiden Fällen kann er Ohrwürmer und absolut coole Songs vorweisen. Singer/Songwriter und Country und Folk sind wohl die Eckpfosten seiner Musik, aber man kann immer wieder erahnen, dass seine Wurzeln doch im Punk liegen. Vor allem ein Song wie „3 Fat Pills" geht einfach wunderbar nach vorne und erhält durch seine kratzige Stimme noch richtigen Punk-Charme.

Wer die Solo-Platte von DUSTIN KENSRUE mochte, auf CHUCK RAGAN steht, TOM PETTY nicht abgeneigt ist, MIKE NESS lieber solo hört und BRUCE SPRINGSTEEN für einen Heiligen hält, wird seine wahre Freude an „Leaving Home" haben. Leider kann ich nicht mit den passenden Vergleichen aus dem Country-Bereich dienen, da ich hier ziemlicher Neuling bin. Aber wenn ich jetzt aus dem Bereich mehr solcher Platten voller Hits und ungezügeltem Charme hören werde, kaufe ich mir einen Cowboyhut – und werde ihn mit Stolz tragen! Eine der Platten, die vor Leidenschaft nur so strotzen und mit jedem einzelnen Track begeistern können!
Kai

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