Stil (Spielzeit): Singer/Songwriter / Folk (46:49)
Label/Vertrieb (VÖ): True North / Alive (07.05.10)
Bewertung: 5,5/10
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Wer „My Stars, Your Eyes" genießen will, braucht viel Ruhe und Geduld. Und eventuell ein Glas Rotwein.
JAMES GORDON ist aus Kanada, Singer/Songwriter und hat bereits über 30 Alben veröffentlicht. Dass er schon ein wenig länger dabei ist, hört man seiner Stimme an. Man kann meiner Meinung nach auch die Altersmilde bei ihm raushören. Trotzdem ist er ein Mensch, der sich mit wichtigen Themen beschäftigt und eine Meinung dazu hat – nur ist er eben kein "Angry Young Man" mehr. Und so ein wenig macht mir genau das den Genuss des Albums doch ein wenig schwer.
Die 12 Songs sind so harmonisch und sachte arrangiert, dass sie sich bei mir leider nicht festsetzen können – außerdem ist seine Stimme vor allem „versöhnlich". Weder sonderlich traurig, noch wütend oder kaputt oder sowas. Und ich will die Qualität dieses mehr als erfolgreichen Musikers auch gar nicht in Abrede stellen. Aber wenn ich Singer/Songwriter-Platten auflege, höre ich eher DUSTIN KENSRUE, COLLIN MOORE oder meinetwegen JOHNNY CASH.
Auch die Arrangements der Songs rühren mich nicht sonderlich stark. Eine zweite Stimme hier, ein Akkordeon oder Klavier dort und hier und da mal Streicher. Das ist alles ganz schön, aber leider irgendwie so... hm... ja... ruhig und beschaulich. Zwar gefallen mir manche Texte („The Great Duncan Heist" ist ziemlich geil!), aber trotzdem schafft der Mann es nicht, mich über längere Zeit in seinen Bann zu schlagen.
Schade, da die Platte Sympathie ohne Ende verströmt und ich immer gerne Menschen zuhöre, die so viel Erfahrungen haben wie JAMES GORDON, aber „My Stars, Your Eyes" ist mir einfach zu ruhig und nett. Folk-Fans, die aus ihrer Sturm & Drang Phase heraus sind, sollten aber mal ein Ohr riskieren.