Stil (Spielzeit): Singer/Songwriter (42:00)
Label/Vertrieb (VÖ):Midsummer / Cargo (13.10.10)
Bewertung: 6/ 10
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Singer/Songwriter-Platten sind immer so eine Sache: mag man die Stimme? Wie sind die Songs arrangiert? Berührt oder langweilt der Künstler? Im Falle von Tobias Heiland kann ich mich nicht komplett entscheiden…
Der Shouter und Gitarrist von A SAILORS GRAVE und PROUD YOUTH versucht sich auf ”And Miles To Go Before I Sleep” an sehr ruhigem Folk amerikanischer Prägung und ist irgendwo zwischen „langweilig“ und „ziemlich cool“ bei mir gelandet. Der Opener des Album gibt das schon ganz gut vor: der sehr reduzierte Songs ist soweit ganz gut, ist aber in meinen Augen einfach doppelt so lang, wie er sein sollte. Er macht am Anfang sogar richtig Spaß, aber warum muss ein solcher Song, der nur aus ein paar Akkorden besteht, denn über fünf Minuten gehen? Da werden Chancen vertan, meiner Meinung nach.
Aber nicht alle Songs sind so rudimentär arrangiert, wie erwähntes Stück: es darf auch mal ein sachtes Schlagzeug und diverse Füllinstrumente geben, die sich aber niemals in den Weg von Stimme und Gitarre stellen. Der Gesang ist übrigens ziemlich authentisch und klingt gut, kommt aber nie über einen gewissen Punkt hinaus. Man wünscht sich des Öfteren, dass sich der Mastermind doch entschieden hätte, wenigstens ab und zu mal die Handbremse loszulassen – so viel Blues wie z.B. DUSTIN KENSRUE hat er nämlich noch nicht.
Um das Debüt von GHOST OF A CHANCE richtig zu genießen, braucht man schon einen sehr ruhigen Moment, da dieses Album in der Tat alles andere als aufdringlich ist. Es läuft eher im Hintergrund und nimmt dich ab und zu ganz unbewusst gefangen – denn anrührende Songs kann er schon schreiben, der Tobias. Nur können sie mich in letzter Konsequenz nicht so bewegen, wie es solche Platten oftmals vermögen. Vielleicht habe ich dem Album auch nicht die nötige Zeit für Wachstum gegeben oder sie in den falschen Momenten gehört, aber ich kann leider beim besten Willen höchstens sechs Punkte dafür geben. Etwas zu ruhig und etwas zu wenig berührend für mehr.