Teitur - The Singer





Stil (Spielzeit): Liedermacher (52:17)

Label/Vertrieb (VÖ): Edel Records (21.03.2008)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.teitur.com
http://www.myspace.com/teitur

TEITUR, mit vollem Namen Teitur Lassen, ist ein Liedermacher von den Färöer Inseln, der mit „The Singer“ nun schon sein drittes Album veröffentlicht. Drauf verwendet der unkonventionelle Musiker Lieder, die er in den letzten sieben Jahren geschrieben hat. Aufgenommen wurden die Stücke mit verschiedenen Gastmusikern in einem im Winter eigentlich geschlossenen Hotel auf der Insel Gotland vor der Küste Schwedens auf.

Schon der Titelsong deutet, daß das hier für den Hörer kein ganz einfacher Trip werden könnte. Begleitet von Vokaluntermalungen und einem Xylophon sing TEITUR zunächst von sich, dem Sänger, der überrascht von der Wirkung seiner eigenen Stimme ist. Die ruhige Stimmung bleibt auch in „Your Great Book“ erhalten, daß eher wie ein mit instrumentaler Begleitung vorgetragenes Gedicht wirkt.
Was dann kommt hat einen gewissen Mariachi Touch und ist vielleicht der radiotauglichste Song auf dem Album. Die vermutlich sogar zum klassischen Paartanz verwendbare Song handelt von der Liebe zu einer unbekannten Frau und erinnert mich ein Wenig an die BEATLES, bevor mit „We Still Drink The Same Water“ wieder die etwas sperrigeren Töne dominieren.
Swinging 60's, das ist das Motto bei „Catherine The Weitress“, auch wenn die Imstrumkentierung mit Xylophon bzw. Marimbaphon und Bläsern nicht so recht passen will. Doch gerade in dieser Spannung liegt der Reiz bei Teitur. „Legendary Afterparty“ erzählt die Begegnung mit dem für sein unkonventionelles Gitarrenspiel und seine provokanten Texte berüchtigten Blues Musiker Chris Whitley, der 2005 an Krebs verstarb.
Auch „Guilt By Association“ erzählt die wahre Geschichte zweier Männer, die versehentlich im Nebel einen Mann erschießen.. Wieder wird zu düsteren Chelloklängen eher erzählt als gesungen. Hier kommt es eben nicht zuletzt auf den Inhalt an und so wundert es auch nicht, daß im folgenden „Wasting My Time“ erinnerungen an TOM WAITS wach werden, der für so manchen Moment auf diesem Album Pate gestanden haben mag.
Und irgendwie wundert es nicht, daß das Album mit „Letters From Alex“, „Don't Let Me Fall In Love With You“ und „“You Should Have Seen Us“ so endet wie es begonnen hat und den Hörer ein wenig ratlose zurück lässt.

Wer sich auf dieses Album einlassen möchte, sollte vor allem eines mitbringen: Zeit! Wer TOM WAITS mag, mit DAVE MATTHEWS etwas anfangen und auf Songstrukturen auch mal verzichten kann, sollte sich dieses Album für einen ruhigen Moment holen.

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