6´10 - The Humble Beginnings Of A Rovin´ Soul

Was aber nicht heißt, dass diese weniger Energie versprühen, denn bereits der Sing-a-Long Opener „Cannonball" vermittelt genau das Gegenteil. So scheint es sich hier schon zu diesem Zeitpunk nicht um ein ruhiges Akustikalbum zu handeln, sondern um ein (in Eichenfässern gereiftes) Folkalbum!

Somit rollt das Fass, immer weiter getrieben von Bawinkels charismatischen Stimme, den holprigen Folkweg hinunter und auf eben diesem schlägt seine Stimmgewalt vor allem bei rebellischen Songs wie „Da Boss" oder dem flotten Stop-Go-Track „Peach Farmer" voll zu. Aber auch in melancholischen Titeln wie "Where Did You Go" oder dem fulminanten Finalsong „The Traveler" weiß er zu überzeugen. Dies nicht zuletzt, weil er sich in diesen Songs sehr zu Hause zu fühlen scheint, was wohl zum einen an seiner irischen Herkunft liegt – aber auch daran, dass die Songs in einem FLATFOOT 56 typischen Gewand daherkommen. Man könnte fast annehmen, dass diese Tracks für seine Hauptband geschrieben wurden.

Das Album wird aber nicht nur durch seine Stimme und den vielseitigen Instrumenteneinsatz geprägt, sondern auch durch die Live-Atmosphäre. Denn selten klang wohl ein Studioalbum mehr nach einem Live-Mitschnitt. So hört man neben diversen Räusperlauten auch weitere Nebengeräusche wie das klassische Abstell-"Plong" der Instrumente! Gerade dadurch wird eine fast heimelig anmutende Atmosphäre geschaffen, die einen gedanklich ganz weit wegtreiben lässt.

Man muss einfach sagen, dass „The Humble Beginnings of a Rovin' Soul" ganz weit vorne in der Punk-Goes-Acoustic Reihe steht und man nur hoffen kann, dass Tom Bawinkel genau damit weitermacht, womit er vor einiger Zeit begonnen hat ... Songwriting in Single-Malt-Qualität!