Seit ein paar Jahren zieht der ehemalige Punkrocker TIM VANTOL aus den Niederlanden sein Solo-Ding durch. Mit seinem zweiten und letzten Output hat er unter anderem meinen Kollegen Kai sehr erfreut. Abwechslungsreich wurde ruppig gerockt und Ruhiges gespielt. Mit fünf neuen Songs werden jetzt erneut die Lauscher aktiviert.
Hart schrammeln die Stahlseiten und die Stimme überschlägt sich fast. Es geht um Entschuldigungen und der Punkrock dringt kräftig durch, obwohl instrumentell nicht mehr als eine Gitarre bearbeitet wird.
Emotionalität bricht durch, melancholische Akkorde schleichen sich ein, dann wird es wieder versöhnlich. Flutschende Melodien bekommen ab und zu eine Drehung in eine andere Richtung, ohne komplex das Hirn zu verdrehen.
Im Vordergrund stehen die markanten Vocals, ob sanft oder brutal, während heftiges Saitengeschredder sich mit kleinen, filigranen Läufen abwechselt.
Mit überzeugender Stimme klampft sich der Niederländer durch seine Songs, die allerdings alle komplett ohne weitere Instrumente auskommen, wodurch für mich der Pep etwas fehlt.
Falls diese EP nur ein Appetithappen sein soll, so kann man sich auf das nächste Album freuen. Es gibt genügend Minimalisten, die in ähnlichem Sinn erfolgreich musizieren. Ansonsten darf man sich mit entschlackter Gitarrenmusik ganz einfach nett unterhalten lassen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."