Brett Dennen - So Much More


Review


Stil (Spielzeit): Singer/Songwriter (48:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Dualton/Roughtrade (25.05.07)
Bewertung: 5/10
Link: www.brettdennen.com
Am Anfang wird nur eine Gitarre gezupft. Dann kommt diese Stimme: schodrig, sonor, charismatisch. Wie alt der Sänger ist, ob männlich, ob weiblich, lässt sich nicht hören. Auch fehlt jeder regionale US-Akzent. Der Hörer steht vor einem Dilemma: Eigentlich will man in „Ain't No Reason “, dem ersten Stück von „So Much More“, einfach versinken, doch auch seine Fragen beantwortet bekommen. Deshalb versinkt ruhig. Hier sind die Infos:

Der Name zur Stimme ist männlich und lautet Brett Dennen. Dennen ist 28 Jahre alt und in Kalifornien aufgewachsen. Seinen Songs nach zu urteilen hat er in seiner Jugend nur Bob Dylan und Paul Simon gehört. In den letzten Jahren kam noch eine Prise Jack Johnson für die gewisse Leichtigkeit und ein Hauch Ron Sexsmith für die Nötige Melancholie dazu.
Mit „So Much More“ liefert Dennen bereits sein zweites Album ab. Wie auch sei Selbstbetiteltes Debut von 2005, steht der aktuelle Longplayer in Singer/Songwriter-Tradition. Viel Stimme, Gitarre und eine spärliche Instrumentalisierung. Hier mal ein paar Trommeln oder eine Orgel, aber niemals laut oder störend. Ein Mix, der Dennens Temperament entspricht, seiner Stimme entgegen kommt und offensichtlich den Nerv der Zeit trifft. Songs des Kaliforniers mit der roten Topffrisur veredelten bereits die US-Serien "Grey`s Anatomy", "The Unit" oder "Dr. House". Dazu kauften die Hilton-Hotels Dennen gerade als Soundtrack für ihre neuste Werbekampagne ein. Ließt sich wenig nach klassischen Singer/Songrighter als Protestsänger.
Auch die Plattenfirma war sich des Potentials von Dennens harmlosen Popperlen nur zu bewusst und spendierte Kevin McCormick (u. a. Melissa Etheridge) als Produzenten plus eine vorzügliche Studioband. Ex-STOOGES Scott Thursten, der zur aktuellen Besetzung von TOM PETTYS HEARTBREAKER gehört, spielte Klavier. An den Trommeln saß Luis Conte, der bereits bei Queen Latifah für den richtigen Groove sorgte.
Gewidmet ist das Album der Wahrheit, Gerechtigkeit und den Tagträumen. Zu letzten läd es wirklich ein, wobei ab Track fünf tatsächlich die Gefahr besteht, einzuschlafen. Die Songs sind einfach zu perfekt, zu nett, zu glatt — trotz dieser einzigartigen Stimme.

Mehr Singer/Songwriter Reviews