Dabei lässt das neue Werk die zuvor immer wieder spürbaren Rock-Wurzeln des Deutschen hinter sich. "Long Story Short“ ist überwiegend akustisch-ruhig gehalten, während Stumfol von den kleinen Dingen im Leben singt, welche gleichzeitig so unbedeutend und identitätsstiftend sein können. So lassen die kurzen, aber gefühlvoll intonierten Stücke vom Sofa in die Leere starren und vor dem Kaminfeuer über das eigene Leben sinnieren.
Viel Gefühl, wenig Tiefgang
Mehr ist darüber hinaus aber auch nicht drin. Die neun feinen Kompositionen sind nette Kleinode, welche aber nur selten zu wiederholtem Hörgenuss ermutigen. Dafür fehlt es dem Viertwerk unter dem Strich dann doch an Raffinesse, den Kompositionen mangelt es an strukturellem Tiefgang. Während Titeltrack und Singleauskopplung "Long Story Short“ noch mit netten Melodien bei Laune hält, fließt der Großteil der Stücke unauffällig vorbei.
Damit soll dieses Album allerdings keineswegs als Reinfall tituliert werden. "Long Story Short“ ist ein verträumtes und einfühlsames Album geworden, das durchaus seinen Wert besitzt. Nur offenbart sich dieser nicht beim konzentrierten Hören über Kopfhörer. Wer aber bei verregnetem Wetter mit dem Kaffee in der Hand aus dem Fenster blickt und dabei die neue STUMFOL-Scheibe einlegt, der wird einige wertvolle Minuten geschenkt bekommen.
Tracklist
1. What I Really Care About
2. Long Story Short
3. In A Night Like This
4. Waiting Around To Live
5. Better
6. Still Tired
7. I Got Lost
8. Clear What’s Left Behind
9. Reinvent The Wheel