Wig Wam - Wig Wamania




Stil (Spielzeit): Glam Rock (43:01)

Label/Vertrieb (VÖ): Napalm Records (30.06.06)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.wigwam.no


Glam Rock finde ich geil. Und wenn er gut ist, umso geiler. Allerdings verbinde ich mit dieser Musikart eher das Jahr 1990 und die Stadt Los Angeles, als 2006 und Deutschland. Oder besser gesagt Norwegen, denn genau dort entstand das neueste Werk der Glam Rocker WIG WAM, ganz bescheiden „Wig Wamania“ betitelt. 

Die vier Norweger mit den lustigen Namen Sporty (warum denke ich da immer an die Spice Girls??), Glam, Teeny und Flash brauchen sich aber auch nicht in Bescheidenheit zu üben, denn die Scheibe ist durch und durch gelungen. 
Zwölf sehr eingängige und rockige Songs sind auf dem Silberling, und es fällt sehr schwer, selbst beim ersten Durchlauf, nicht mindestens mit dem Fuß mit zu wippen. Hier wird kein Rad neu erfunden, sondern auf die guten, alten Werte gesetzt, die auch vor 15 Jahren schon galten und die Welt eroberten. 
Und warum muss es eigentlich auch immer innovativ und neu sein? 
Es wird bestimmt noch genug Fans geben, die diese Welle damals miterlebt haben, und von ihr begeistert waren, so wie ich. Und diese Leute sollten sich nicht schämen, sich diese CD zumindest einmal anzuhören. Danach werdet ihr sie sowieso kaufen...
Bei mir gehen auf alle Fälle beide Daumen nach oben, was die Musik angeht. Glam hat wirklich eine perfekte Stimme für Glam Rock, und die Gitarren klingen sehr fett und rockig. 

Nach dem Intro „Wig Wamania“ geht es mit „Rock My Ride“ sofort richtig gut los, nicht nur der Fuß wippt mit, sondern der Nacken zuckt auch schon ein bisschen. Und als wenn die vier Norweger wüssten, dass Teile ihrer Fanschar vielleicht nicht mehr ganz so „frisch“ sind, ziehen sie bei „Slave To Your Love“ direkt ein wenig die Bremse an.
 „Gonna Get You Someday“ geht dann wieder ab, stampft sich durch die Boxen und es zuckt schon wieder im Nacken, doch mit „Bygone Zone“ nehmen sie sich wieder ein wenig zurück. Das wird doch jetzt nicht in diesem Rythmus weitergehen? Trotzdem eine wirklich geile Halbballade, mit einem Ohrwurm als Refrain. 
Mit „Daredevil Heat“, „Kill My Rock’n Roll“ und “The Riddle” kommen dann doch drei Rocker am Stück, und spätestens jetzt zuckt es nicht nur im Nacken. Wenn niemand guckt, darf auch mitgebangt werden… 
„At The End Of The Day“ ist eine ziemlich schmalzige Ballade, aber auch das nehme ich den Vier nicht übel. Waren sie das damals nicht auch alle? 
„A R’N’R Girl Like You“, Can’t Get Her“ und „Breaking All The Rules“ beschließen dieses tolle Album standesgemäß, in dem sie rocken wie Sau. 

Mein Fazit: Dieses Album kann ohne Probleme auf jeder Feier komplett durchlaufen, denn die Songs sind extrem partykompatibel. Sie kommen zwar an die Glam Legenden von damals nicht ganz heran, aber der Sache doch schon ziemlich nahe. Toll.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out