Stil (Spielzeit): Ska, Reggae, Pop (45:41)
Label/Vertrieb (VÖ): Sunny Bastards / Broken Silence (01.10.10)
Bewertung: 6/10
Link: MySpace
Oh Mann, ist das schon so lange her? Nach 10 Jahren veröffentlichen die HOTKNIVES ein neues Album und... sind irgendwie anders.
Zwar haben sie nach wie vor ihren unverwechselbaren Sound zwischen Ska, Reggae und Pop, aber irgendwas ist anders. Und dann wird dieses „Etwas" auch schon klar: die Stimme ist eine andere. Der Mensch, der "Screams, Dreams and Custard Creams" zu einem der perfektesten Popmusik-Alben gemacht hat, hat sich wohl verabschiedet und das Mikro ist in der Band einer anderen Position zugefallen. Zwar ist die Stimme jetzt auch nicht ewig weit davon entfernt, kann mich aber leider nicht so packen und verzücken, wie es vor X Jahren mal der Fall war.
Bei den Engländern war ich mir immer sicher, dass sie Meilensteine der Popmusik abgeliefert hätten, wären sie nicht vor allem dem Off-Beat-Publikum zugewandt. Und so versprüht auch „About Time" diese wundervollen Melodien in tanzbaren Rhythmen, aber es wird doch relativ schnell klar, dass es sich hier einfach nicht mehr um dieses Gänsehaut-Feeling handelt. Da hilft auch der ziemlich kurze Auftritt von DR. RING-DING nichts, was ich ansonsten ja sehr gerne mal auf den alten Platten gehört hätte. Apropos: Hatten die früher eigentlich schon Bläser dabei? Irgendwie kann ich mich daran gar nicht erinnern.
Zwar ist das Album um Abwechslung bemüht – vor allem, was die Tempi der Songs angeht – aber alte Glanztaten wurden leider nicht erreicht. Aber egal, denn ein mittelmäßiges HOTKNIVES-Album ist vermutlich immer noch mehr Wert, als die Hälfte der Bands auf bestimmten Ska-Samplern. Aber trotzdem ein wenig schade, da ich eigentlich nur extrem Gutes von dem Quartett gewohnt war. Dennoch: Willkommen zurück!