Stil (Spielzeit): Melodic Dark Metal (47:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Holy Records (2008)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.soulgrind.org
Was soll ich dazu sagen. Eine Band, die seit 1992 ihr Unwesen in der (Melodic-Dark-)Metalszene treibt, landet mit ihrem bereits siebten Album auf meinem Schreibtisch und ich habe noch nie etwas von dem Namen gehört. Ein Blick auf die Homepage offenbart ein paar gar nicht mal so finster – eher nach älterem HardRock – aussehende Finnen, die sich mit einer walkürischen Elfe zusammengetan haben, um Großes zu erreichen.
Der Opener „Through The Gates Of Desperation” legt dabei gleich mächtig vor mit ohrwurmgarantierter Melodie und nur kurzer Präsenz der abgruntiefen Growls. Wer glaubt, danach wird abgespeckt, der irrt. Gitarren, die an eine Mischung aus PARADISE LOST- und TYPE O´ NEGATIVE-Melodien in variablen Tempi erinnern und durch bösen Growl verdüstert werden, treffen sich mit während den Gesangsparts von Elfe Lilith hervorgehobenen orchestralen Einlagen eines Keybords. Alles ist opulent in Szene gesetzt und garantiert das ein oder andere Mal Gänsehautgefühl. Und plözlich kommt dann „Against The Gain“, das in sich eher schräg klingt und völlig auf den weiblichen Gesang verzichtet. Meinem Geschmack nach ein echtes Highlight auf der CD. Er leitet mit seinem Stil für die nachfolgenden drei Songs dann auch tatsächlich eine andere Song-Machart ein, nicht unbedingt im positiven Sinne. Hier scheint es, als seien die Ideen ausgegangen, auch nimmt die Qualität deutlich ab. Das Keyboard beispielsweise sticht viel zu prägnant hervor. Von Harmonie, die so wundervoll aufgebaut wurde, ist nichts mehr zu spüren. Schön, dass sich SOULGRIND zum Ausklang mit „Frost Shines Blue“ eine Ballade bereitgehalten haben. Dadurch bricht nicht das ganze mühsam erarbeitete Epos-Gefühl zusammen.
Die Frage, die am Ende bleibt, lautet: Welche Hörer will SOULGRIND eigentlich erreichen? Fans des Melodic Dark Metal dürften von der Scheibe eher enttäuscht sein, zu unsteht ist das gezeichnete Bild. Ich würde eher meinen, Freunde von Bands wie NIGHTWISH, die nichts gegen einen härteren Einschlag haben, könnten Gefallen an dem Silberling finden.