Stil (Spielzeit): Pagan Folk Music (77:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Screaming Banshee Rec./Alive (12.10.12)
Bewertung: 9/10
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Vor fünfzehn Jahren begannen Sic und Luka in den Niederlanden uralte keltische und römische Musik zu neuem Leben zu erwecken. Bald entstand ein Projekt mit mehreren Mitgliedern, die Freude an der alten Liederkunst und alten Lebensphilosophien hatten. Doch es ging nie darum, den Weltmarkt zu erobern – vielmehr darum, sich musikalisch auszuleben und das Leben musikalisch zu genießen.
OMNIA lebt daher als Band im Untergrund, trotz zahlreicher Veröffentlichungen, während härtere Folk-Bands sich früh der Masse zeigten. In den letzten Jahren kamen durchaus einige Festivalauftritte hinzu und nun ist es an der Zeit, ein kleines Jubiläum mit einer ausführlichen Live-CD zu begehen. Auf der „I don't speak human"-Clubtour im Frühjahr diesen Jahres wurden alle Songs in einer saustarken Qualität aufgenommen.
„Real life ... real music ... for real people – Pagan ... Folk ... Rock!" Der Leitspruch des Live-Show-Intros passt zu dem Motto der Truppe. Flottes Zupfen, Trommeln und das Didgeridoo im Hintergrund fordern zügig zum Tanzen auf. Hier bedarf es wenig Gesangs, die Lagerfeuer-Atmosphäre und wackelnde Rhythmen reichen vollkommen aus. „Auta Luonto" wirkt mit dem zweistimmigen Gesang und den Flötentönen vertraut und doch, als ob man in einer anderen Welt wäre. "Weltmusik" als Bezeichnung würde auch passen.
„Niiv" rockt direkt ins Wohnzimmer, wenn Jenny am Mikrofon alles gibt und die vielfältigen Instrumente Leben in den Körper strömen lassen. Humor fehlt natürlich auch nicht, wenn Sic meint: „This next song is for you, because this next song is about insanity."
Dem Publikum ist der Enthusiasmus anzuhören, der von der Band auf die Zuhörer überspringt. Auch wenn die Menschen vor der Bühne nicht immer so stark zur Geltung kommen, ist zu jeder Zeit klar, dass OMNIA auf den Brettern stehen, die die Welt bedeuten und gemeinsam lustvoll ihre Kreativität ausleben.
Zwischen rockig treibenden Rhythmen, meditativen Naturklängen und dem angenehm unverfälscht offenherzigen Gesang bieten OMNIA auf ihrem Live-Album eine große Bandbreite ihres Schaffens. Mal rockig wie irischer Folk-Rock, dann wieder gemächlich wie RAJNA.
„Dance Until We Die" könnte genauso als Motto fungieren wie „Love In The Forest". Während man flott durch den ersten Song rappt und auf jegliche Regeln scheißt, erinnert das folgende Stück an TENACIOUS D, in dem gerockt wird was das Zeug hält und der Liebesruf unaufhörlich durch den Wald schallt. Wunderbar irre fliegen die Dreadlocks und sämtliche Extremitäten bei „Noodle The Poodle" durch die Gegend, bevor später mit Song Nummer 18 „Morrigan" der große Reigen ein Ende findet.
Klasse Aufnahmen, ein liebevoll gezeichnetes und gestaltetes Cover und Booklet und weit über eine Stunde abwechslungsreicher Pagan-Folk-Music, die aus dem Herzen der Niederländischen Truppe kommt findet man auf „Live On Earth". Wer mit OMNIA noch nicht in Berührung kam, sollte sich berühren lassen!
Manuel
"Größtenteils harmlos."