Maiden United - Across The Seventh Sea

maiden united across the seventh sea

Stil (Spielzeit): Acoustic/Lounge (50:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion/Just For Kicks (28.09.12)
Bewertung: 5,5/10
maidenunited.com

IRON MAIDEN gehören zu den meistgecoverten Metalbands überhaupt. Oft genug handelt es sich bei den Interpretationen um All Star-Verbeugungen, die sich stilistisch nicht groß vom Original unterscheiden. MAIDEN UNITED machen hier eine Ausnahme: Bereits das 2010 erschienene "Mind The Acoustic Pieces" war eine rein akustische Neuinterpretation des MAIDEN-Classics "Piece Of Mind". Auch "Across The Seventh Sea" verzichtet vollständig auf galoppierende, elektrisch verstärkte Riffs, Double-Leads und hohes Tempo.

Im Gegensatz zum Debüt decken die akustischen Coverversionen auf "Across The Seventh Sea" gleich fünf MAIDEN-Alben vom gleichnamigen Erstwerk bis "Seventh Son Of A Seventh Son" ab. An der prominenten Besetzung mit Sänger Damian Wilson (THRESHOLD), Gitarrist Ruud Jolie, Drummer Mike Coolen (beide WITHIN TEMPTATION), Bassist Joey Bruers (UP THE IRONS) und Pianist Marco Kuypers (CLOUDMACHINE) hat sich nichts geändert, ebenso wenig am Stil. IRON MAIDEN-Songs wie "Children Of The Damned", "22, Acacia Avenue" und "Wasted Years" klingen im akustischen Gewand ganz anders als im Original und versprühen Lounge-Atmosphäre. Das klappt bei manchen Nummern extrem gut ("Only The Good Die Young", "Prowler", "Infinte Dreams"), bei anderen ("Flash Of The Blade", "2 Minutes To Midnight", "The Evil That Men Do") geht das Experiment ziemlich in die Hose. Das liegt auch an den temporeichen Originalen, die MAIDEN UNITED nicht vernünftig in ihr Akustikgewand hüllen können, während die gemäßigten MAIDEN-Nummern tendenziell besser funktionieren. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, denn das im Original punkige "Prowler" und das ebenfalls recht zügige "Only The Good Die Young" werden von der Covertruppe sehr ansprechend umgesetzt und zählen zu den Höhepunkten der Scheibe. APOCALYPTICA-Cellist Perttu Kivilaakso sorgt bei zwei Songs für zusätzliche Farbtupfer.

"Across The Seventh Sea" ist eine interessante Scheibe, in die allerdings nur aufgeschlossene Fans des britischen Metal-Flagschiffs reinhören sollten. Zu speziell, zu warm und flauschig klingen manche Nummern, während andere Akustik-Interpretationen ungewohnt intim, reduziert und damit sehr ansprechend sind. Im Vordergrund steht natürlich Damian Wilson, der seine Sache sehr ordentlich macht, ab und zu aber auch über das Ziel hinaus schießt und mit manch arg hohen Gesangspassagen zuweilen überfordert scheint. Am besten selbst ausprobieren, ob euch die ungewöhnlichen Coversongs zusagen oder ihr lieber bei den Originalen bleibt.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...