Stil (Spielzeit): Beatles-Cover (52:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Interscope/Universal (23.11.2007)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.acrosstheuniverse.com
Ich bin nun wirklich kein großer BEATLES Fan und gehöre sicher nicht zu den Menschen, die die Vier aus Liverpool als die größte Band aller Zeiten bezeichnen würde. Den Titel einer der stilbildendsten und einflussreichsten Bands aller Zeiten wird ihn aber niemand nehmen können. Und wenn man sich an derart prominentes Material wagt, sollte man das Niveau des Originals wenigstens halten können, wenn nicht übertreffen.
An diesen Rat halten sich die Interpreten, die auf dem Soundtrack zu dem Musical-Film „Across The Universe“ vertreten sind, leider nur zum Teil. Besonders die direkt dem Film entnommenen Stücke, die von Hauptdarsteller Jim Sturgess gesungen werden, liegen einfach Klassen unter den Originalversionen. Schauspieler und Musiker sind eben nicht umsonst verschiedene Berufe. Gut, Totalausfälle gibt es keine, aber braucht wirklich jemand Songs wie „All My Loving“ in einer totlangweiligen Alternative-Version? Ein wenig, das sei der Fairness halber gesagt, rehabilitiert sich der Mime dann bei „Something“. Deutlich besser schlägt sich Schauspielkollegin Dana Fuchs bei „Oh! Darling“ und besonders „Helter Skelter“, die zumindest eine Stimme mit Charakter hat. Von dieser Rockröhre würde ich sogar gern noch mehr hören.
Lichtblicke gibt es aber, wenn die Songs von Menschen interpretiert werden, die ihren Lebensunterhalt tatsächlich mit Musik verdienen. So kann sich CAROLL WOODS Interpreation von „Let It Be“ durchaus hören lassen, und auch JOE COCKERs Version von „Come Together“ ist nicht uninteressant, kommt allerdings auch nicht an das Original heran. Bonos (U2) Fassung von „I'm The Walruss“ ist wohl eine der wenigen Nummern, die dem Original einigermaßen das Wasser reichen können. Das könnte aber auch am eher lahmen Original liegen.
Eigentlich ist dies eine gute Gelegenheit, über die Unsinnigkeit der meisten Musicalfilme zu sprechen. Scheinbar kommt dieses Genre wieder in Mode, und statt wie in früheren Zeiten immerhin eigene Songs zu schreiben, wildert man heute lieber in den Charts vergangener Tage. Wer zum Beispiel mal Moulin Rouge ertragen musste...
Aber um beim Thema zu bleiben: Der Soundtrack zu „Across The Universe“ tut bestimmt niemandem weh. Selbst ein echter BEATLES Fan dürfte sich das Album schmerzfrei anhören können, dann aber wieder zu den liebevoll gepflegten Vinyl-Originalen greifen. Und das ist auch der beste Tipp, den man jedem geben kann, der sich für die Songs der Vier aus Liverpool interessiert.