Heinz Strunk - Mit Hass gekocht




Stil (Spielzeit): Kurzhörspiele (45:41)
Label/Vertrieb (VÖ): Tacheles! / ROOF Music Eichborn / Indigo (05.05.06)
Bewertung: 4-5/10
Link: http://www.heinzstrunk.de/
Den Namen HEINZ STRUNK hab ich zum ersten Mal 1993 gehört, als er bei den ÄRZTEN ein kurzes Intro gesprochen hat. Danach hab ich ihn immer mal wieder irgendwo gesehen. Entweder bei Viva mit der Sendung FLEISCHMANN, mit Spaßtelefonaten bei STUDIO BRAUN und als Autor des Buches FLEISCH IST MEIN GEMÜSE. Ansonsten geisterte er auch des Öfteren in verschiedenen Talkshows rum. Allerdings war ich mir nie wirklich sicher, ob ich ihn witzig finde oder eher nicht.
Nun hat er eine Hörspiel-CD rausgebracht, die mich ziemlich an HELGE SCHNEIDER erinnert. Hier hat er nämlich 26 Hörspiele untergebracht, bei denen er alle Rollen selber spricht und sie teilweise auch so akustisch so verfremdet, wie Helge es manchmal macht. Allerdings bin ich mir nach wie vor nicht sicher, ob ich HEINZ STRUNK nun witzig finde. Zugegeben, der frustrierte Zugschaffner, der abdreht und seinen Gästen droht, sie mit in den Tod zu nehmen oder die Klofrau, die ihren Kunden vorwirft „Mehr als dreimal abschütteln ist Onanie!“ sind ziemlich lustig und gut gemacht, aber dafür sind viele der Kurzhörspiele (von 30 Sekunden bis fünf Minuten) eben auch nicht so lustig. Zwar hat er durchaus ein Talent dafür, witzige Charaktertypen lustig darzustellen, aber ab und zu fehlt einfach irgendwie die Pointe. OK, wahrscheinlich soll das hier auch gar nicht unbedingt auf Pointen ausgelegt sein, aber bei Helge finde ich so was irgendwie besser.
Manche der Situationen sind ziemlich alltäglich, wie der Krankenbesuch einer ganzen Familie oder der Zahnarztbesuch, bei dem der Mediziner den Patienten aufgrund seines Mundhygiene zusammen faltet, und andere Situationen sind eher aus dem Absurden, wenn z.B. in einer Kindergruppe das Wort „Arschbrand“ erklärt wird. Und auch wenn ich mir vorstellen kann, welchen Ansatz Strunk bei dieser Form von Komik hat, ringt es mir oft eben nur ein leichtes Schmunzeln ab – wenn überhaupt. Neben einigen Highlights ist dann doch relativ viel Durchschnittsware dabei. Ohne das wirklich vergleichen zu wollen, erinnert mich das an einen Freitag oder Samstag Abend, an dem man sich auf Sat1 irgendwelche Comedysendungen ansieht. Ab und zu ist mal was Lustiges dabei, aber der Bringer ist es nicht. Eventuell muss man sich das Album einfach mal unter verstärktem Alkoholeinfluss in geselliger Runde anhören, aber ansonsten hilft mir „Mit Hass gekocht“ nicht wirklich bei der Frage, ob ich den Autor und Musiker HEINZ STRUNK jetzt witzig finde oder nicht. Warum er vielerorts allerdings mit soviel Lob überhäuft wird, wird mir immer schleierhafter. 

Als interessantes Promotool gibt es dazu im Netz einige Interviewausschnitte von Heinz Strunk. hier der Link
Kai