Ben Kweller - Changing Horses

kweller

Stil (Spielzeit): Country (34:46)
Label/Vertrieb (VÖ): ATO/ Rough Trade (06.02.09)
Bewertung: 8/10



Link: http://www.kweller.net/

 

BEN KWELLER ist ja eigentlich ein Rockmusiker. Bzw. war einmal das Wunderkind der Indie-Songwriter. Dieses Mal hat er sich auf seinem Weg durch die amerikanische Musikgeschichte an den Country angeschlichen. "Changing Horses" ist hier durchaus als Programm zu verstehen. Da juchzt die Steelguitar und jodelt das Banjo.

Man merkt schon sehr dass er als Jugendlicher von Garth Brooks beeindruckt war. Wie sagt er selber: "My whole childhood was spent playing in creeks, bass fishing, shooting BB Guns, thinking about girls and listening to Garth". Wenn man also Lust hat, sich mal in eine fast schon klischeehafte Kindheit in Texas zu versetzen, dann ist dieses Album nahezu perfekt geeignet.

Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern ist "Changing Horses" kein RockPop-Album, ganz und gar nicht. Kweller ist ja grade mal 27 Jahre alt. Dafür klingen die neuen Songs fast schon sehnsüchtig. Eine gewisse Verklärung macht sich breit und man kann sich sehr gelassen zurücklehnen.

Ohne Probleme wird man mitgenommen in die Weite der Landschaften, in heiße Sommerabende und staubige endlose Straßen. Kweller charakterisiert in seinen zehn Songs das typische US-Stehaufmännchen, lässt sich von nichts unterkriegen und irgendwie geht’s schon weiter. "Changing Horses" lässt einen entspannen im täglichen Gerenne. Country tendiert ja auch gerne mal in Richtung bonbonfarbener Kitsch, aber diese Befürchtung kann man hier ad acta legen. Das ist ehrlich und ich kann mir nicht helfen: ich habe einen virtuellen Cowboyhut auf. Wenn auch keinen Stetson.

Für lange Straßentouren und ruhige Abende herrlich!



 

Kat