The Bunny And The Bear - Stories

The Bunny And The Bear - Stories
THE BUNNY AND THE BEAR haben sich, ähnlich wie CRO und SIDO, dem Maskentum verschrieben. Wie der Titel schon sagt, haben wir einen Hasen und einen vermummten Bären, kann man lustig finden... muss man aber nicht. Was ich allerdings sehr witzig finde, ist die Tatsache, dass die zweiköpfige Band seit 2008 besteht und bereits neun (!) Ex-Mitglieder im Wikipediaeintrag führt. Scheinen wohl Alphatierchen zu sein, die beiden New Yorker. Allerdings bedeutet das auch, dass der hohe feminine Gesang von einem Mann gesungen wird und ein Blick ins Video zeigt: es ist der Bär und ich hätte schwören können, es wäre MEL C.!

Die Musik zu beschreiben, ist leicht und gleichzeitig schwer, wenn man es noch nicht gehört hat. Ein hoher Gesang zu poppigen Melodien, untermalt mit ständig stampfendem (Techno)-Beat und hinten schreit einer rum, der denkt, das sei dann Core. Das wirkt so gestellt, dass die Intention des Schreiens total verloren geht. Man hat den Eindruck, es wird willkürlich gebrüllt und THE BUNNY AND THE BEAR wollen auf Teufel komm raus etwas Neues erschaffen. Bitte, das hat die Szene nicht verdient!

Manchmal klappt es sogar phasenweise ganz gut, wie beim Intro von „The Frog" oder beim Intro von „The Reasons", dann sind die Gegensätze reizvoll. „The Reasons" ist mit Abstand der gelungenste Song auf dem Album, da hier ein (wenn auch billiges) E-Gitarrensolo vorkommt, aber leider nur die Ausnahme. Ansonsten geht das musikalische Arrangement häufig über einen RTL2 Trailer nicht hinaus und ist nicht wirklich greifbar. Erinnert mich an das Projekt 2MANY DJS, wobei THE BUNNY AND THE BEAR nicht gerade die Götter am Synthesizer sind, da geht aber deutlich mehr!

Mich kann dieses „gutes Tier, böses Tier"-Spiel nicht beeindrucken und nicht fesseln. Das Bärchen hockt träumend in der Ecke und singt sich seine aktuelle Gefühlslage, tendenziell irgendwas mit „love", von der Seele. Dann kommt der Haken schlagende Hase mit dem Ghettoblaster ins Zimmer und haut alles kurz und klein, während hintendran der Beat wummert.

Abgrundtiefster Tiefpunkt des Albums ist „What We're Here For", klingt wie Alice im Wunderland auf Speed. Wirkt auf mich weder harmonisch, noch hörenswert. Allerdings liegt mir mit „Stories" schon das vierte Album der Amerikaner vor, von daher scheint es eine glühende Anhängerschaft zu geben.