Vor ein oder zwei Jahren ist ihr Gitarrist ausgestiegen, den ich live sowohl charismatisch als auch soundtechnisch sehr wichtig fand. Dementsprechend war ich gespannt, ob ihre neue Platte – fünf Jahre nach ihrem letzten Output – mit den alten Sachen mithalten kann. Und an ein paar Stellen hört es sich für mich auch so an, als wäre da eigentlich im alten Line Up noch mehr drin gewesen – auch wenn der Gitarrist hier noch beim Songwriting mit beteiligt war bei einigen Songs. Aber es gibt auch Momente wie im Opener, wenn die Gitarre auf einmal nach abgedrehter Kirmes klingt, in denen JAYA THE CAT einfach ihre unfassbare Klasse zeigen.
Denn hier handelt es sich um eine Reggae/Ska/Punk/Rock-Band, die aber irgendwie nicht in das typisch-fröhliche Klischee des Genres passt. Hier handelt es sich eher um Jungs mit Alkohol- und Drogengeschichten (Amsterdam!), die versuchen, durch den Tag, bzw. durch das Leben zu kommen. Manchmal klingt das pessimistisch wie in „Rough Guide To The Future“ und manchmal klingt es mehr nach Party. Manchmal smooth und nach Reggae („Huddersfield Rain“) und manchmal angepisst punkig („Just leave me there“). Und ähnlich zerrissen stehen sie auch zu ihrer Wahlheimat Amsterdam, die sie hier auch ab und zu besingen.
Das macht JAYA THE CAT auch so sympathisch und glaubhaft. Hier wird keinem etwas vorgespielt, denn man muss nicht über Sonnenschein und gute Laune singen, um Offbeats nutzen zu dürfen. Aber die Exil-Bostoner sind von der Geisteshaltung auch eigentlich eher eine Punkband – nur dass man zu ihrer Musik unglaublich gut tanzen kann.
Meiner Meinung nach reiht sich das neue Album problemlos in ihr Gesamtwerk ein und begeistert mich auch ähnlich stark. Von ganz soften Reggae-Nummern bis hin zu hymnischem Punk ist hier alles vertreten und allein schon durch die Texte klingt es halt immer nach JAYA THE CAT (welche eine unglaubliche Liveband sind). Und jetzt kauf mir einen Drink und lass mir dir erzählen, warum ich ihn brauche …