Rychyrd - s/t




Stil (Spielzeit): Pop (49:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Hear2EternityRecords

Bewertung: Unbspektakulärer Pop (4/10)    
Link: http://www.rychyrd.com

Drei Brüder haben sich seit frühester Kindheit der Musik verschrieben und tatsächlich streben alle drei später in eine Karriere als Profimusiker. Zwei dieser Brüder sind Alan und Neal Morse, die in heute fast schon legendären Prog-Bands wie Transatlantic und natürlich Spock's Beard spielen bzw. spielten. Der dritte Bruder RYCHYRD veröffentlicht sein erstes selbstbetiteltes Album und nachdem Bruder Alan auch nach Neals Ausstieg das progressive Flagschiff Spock's Beard auf Kurs hält und Neal, wenn auch inhaltlich verändert, Alben veröffentlich, die musikalisch über jeden Zweifel erhaben sind, ist die Hoffnung ja nicht unbegründet, daß auch RYCHYRD die Begabung zu epischen Klanggemälden mit auf den Weg bekommen hat.

Er hat nicht! Das Debüt des mittlerweile nach Deutschland emigrierten Morse Bruders enthält dreizehn nette Pop-Song mit größtenteils recht simplen christlichen Texten. Das könnte man ja noch durchgehen lassen, schließlich kann nicht jeder ein Virtuose im Spiel mit Rhythmen und im Arrangieren gigantischer Klang-Epen sein. Leider ist RYCHYRD auch nicht der geborene Sänger.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, er trifft die Töne, dar war es dann aber auch schon. Irgendwie erinnert mich das ganze Album an den Gitarrenkreis in der Kirche zu meiner Konfirmandenzeit, der die immer gleichen Stücke ohne erkennbare Emotionen herunterdudelte. Da können auch die bei einigen Stücken eingestreuten Backround-Vocals von Bruder Neal nichts mehr retten.

Eine abschließende Bewertung fällt schwer. Instrumental wird hier eine solide Arbeit abgeliefert, wenn die Stücke auch grundsätzlich schon nicht all zu anspruchsvoll ausfallen. Alles in allem kann man dieses Album aber bestenfalls im Hintergrund mitlaufen lassen. Fahrstuhlmusik trifft es wahrscheinlich am besten. Christliche Singgruppen, die noch ein paar Songs für ihre nächste Session am Lagerfeuer brauchen können hier zuschlagen, alle anderen lassen besser die Finger davon.