The Exploding Boy - Afterglow



Stil (Spielzeit):
Dark Wave / Electro-Pop (41:15)
Label/Vertrieb (VÖ): AD Inexplorata Records (28.07.09)
Bewertung: 6,5 / 10    


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Hier darf er wieder frei durchatmen, der Geist der 80er. THE EXPLODING BOY aus dem Stockholmer Umland legen nach dem selbstbetitelten Debüt von 2007 nach. Die Atmosphären entstammen Synthie-/ Electropop, Darkwave und gitarrenorientiertem Postpunk.

Die komplette Rhythmusarbeit wird elektronisch verrichtet, was einer der Gründe sein mag, dass der Sound hinlänglich unterkühlt wirkt. Wie überhaupt das Programming / die Synthies absolut stilsicher sind. Ein anderer ist der sehr englische, dezent nölige Gesang von Johan.

Überhaupt haben die Schweden ihre Hausaufgaben gemacht: das Songwriting ist eher altmodisch, selten altbacken. Catchy, nicht cheesy. Die Stimmungen sind (fast immer zugleich) mindestens so melancholisch wie voller Lebensfreude; das kann auch nicht jeder. Es groovt gar köstlich: ob eher gitarrenorientierte Stücke wie „London“ oder, mehrheitlich, wenn es mehr aus der Dark Wave-Ecke kommt…. „Innovativ, eigenständig, spektakulär“ sind sicher nicht die Attribute, die einem hier als erstes einfallen, aber TEB wissen, wie man unsereinen zum Zappeln bringt und versprühen Charme und Spaß.

Das Niveau von „40 Days“, „Heart of Glass“ (nö, kein Blondie-Cover) kann zwar nicht permanent durchgehalten werden, besonders  wenn es etwas bedächtiger zur Sache geht und die Akustische dominiert wie in „See you“ / „What you want to“, aber selbst dann, hat man immer noch einen guten Refrain am Start.

Um es kurz zu machen: Wenn man mal wieder Lust auf den Sound von THE CURE, KILLING JOKE oder TUBEWAY ARMY hat, aber nicht schon wieder „Pornography“ u. a. Klassiker einwerfen will, dann ist es sicher nicht verkehrt, „Afterglow“ im Hause zu haben.