Stil (Spielzeit): Indi, Chanson (38:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Vicious Circle / Alive (16.10.09)
Bewertung: 5/10
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Vermutlich ist dies hier ein Album, welche Indi-, Pop und Chanson-Freunden Freudentränen in die Augen treiben kann und zum Anfang hin, möchte ich es auch total klasse finden. Genau wie Oliven. Aber egal wie oft ich die Dinger probiere – ich werde einfach nicht mit ihnen warm!
Und so ist mein größtes Problem mit den beiden Mädels von MANSFIELD TYA, dass ich mich bei ihrem Album einfach etwas langweile. Zwar haben die Stimme von Julia Lanoe (Frankreich) und Carla Pallone (Italien) etwas herrlich zerbrechliches und viele intensive Ideen werden immer wieder eingestreut (eine gepfiffene Strophe zum Beispiel) und so reduziert wie das hier ist, müsste es mir eigentlich gefallen, da man eine gewisse Saddle Creek-Nähe hineininterpretieren könnte. Aber für meinen Geschmack sind die Songs einfach viel zu langweilig geschrieben. Natürlich muss hier nicht so viel passieren wie bei irgendeiner MathCore/Free Jazz-Impro-Platte – aber so wenig wie hier teilweise auf der Harmonie-Seite passiert ist für mich einfach zu wenig.
Die Texte werden sowohl in Französisch und Englisch dargeboten und grade der Gesang möchte den Hörer zu einem Glas Wein vor dem Kamin einladen. Und auf die sehr zart arrangierten Songs mit ihren meist sehr wenigen Instrumenten muss man gut aufpassen – ansonsten zerbrechen sie im Gehörgang. Vielleicht bin ich einfach nicht feinfühlig genug, aber mehr als wirkliches Potential höre ich hier noch nicht raus. Dieses Album bringt sehr vieles mit, was ein intensives Hörerlebnis ermöglichen kann, aber bis auf wenige Momente schaffen die beiden Damen es einfach nicht, mich wirklich zu fesseln. Vielleicht braucht die Platte auch einfach noch viel mehr Hördurchgänge, aber die bin ich zur Zeit nicht wirklich bereit, zu investieren. Dafür fließt die Platte einfach zu belanglos an meinen Ohren vorbei. und die Songs, die Gänsehaut erzeugen sind dann wieder umrundet von akustischen Staubfängern. Schade, ich glaube ich hätte die Musik gerne gut gefunden! So fühle ich immer nur sehr punktuell wirklich angesprochen.