The Love Dictators - DiscoBALLS



Stil (Spielzeit)
: Eurodance, Russendisco (30:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (27.07.09)
Bewertung: 2/10 (sorry, die Musik alleine ist einfach scheußlich)

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Ach man, da bin ich jetzt wohl eine absoluter Spielverderber. Denn die LOVE DICTATORS sollte man wohl am besten nicht sonderlich ernst nehmen und mit einem sehr großzügigen Augenzwinkern betrachten. Aber leider hilft es nichts, dass ich das Konzept ganz witzig finde. Denn die gute halbe Stunde Musik war echt eine Qual für mich.

Die drei Chaoten (die mich optisch ein wenig an die 90iger mit den ARMY OF LOVERS erinnern) machen ämlich ganz schlicht und grauenhaft Euro-Dance. Nix mit Screamo oder Metal oder Chaos oder sonst was. Schlicht Euro-Dance. Und dass dann mit einem gefakten sovietischen Einschlag. Russen-Disco sozusagen. Die Texte sind in der Tat ganz lustig und triefen nur so von Klischees – in den 90iger wäre das unter Umständen tatsächlich noch als „normales" Projekt durchgegangen. Heute ist klar, dass sich hier ein paar Leute – nämlich DJ Vibeseeker, Mary O.D und Sgt. Sergei – einen Spaß erlauben und in bester Bad Taste Manier vorgehen.

Gegründet hat sich das Projekt übrigens 2007 und vor diesem Album bereits eine EP heraus gebracht. Ihre Anhänger rekrutieren sich aus der Screamo-MetalCore-Szene und sie selbst sind, so glaube ich, mit der Band BEAM (ebenfalls aus St. Augustin) „verwandt". Ausgestattet mit Alter Egos, eine fiktiven Biographie und vielen Abstrusen Ideen wollen die Musiker die Hardcore Kids von Heute zum Tanzen bringen. Ich kann mir sogar vorstellen, dass es live funktioniert – zumindest wenn die dann auch so bescheuert auftreten, wie sie sich in den Bilder darstellen. Aber leider liegt mir ja hier nur die Platte vor – und die ist einfach grausam. Ich habe diese Musik während der 90iger gehasst und tue das auch jetzt noch ziemlich leidenschaftlich. Handelte es sich hier lediglich um ein YouTube-Video – von sagen wir mal John Lajoie oder so („Show Me Your Genitals") – sähe das ganz anders aus und ich würde mich vermutlich kaputt lachen. Aber die Musik wirklich auf Albumlänge durch hören zu müssen, erinnert schon ein wenig an KGB-Foltermethoden. Na zumindest schließt sich da der Kreis.

Ich will hier niemanden abschrecken, denn das Konzept kann durchaus aufgehen, aber nur die CD zu hören ohne weitere Gimmiks ist einfach nichts für mich. Aber das sollte nicht unbedingt 1 zu 1 auf das Projekt übertragen werden.
Kai