Geschrieben von Thorsten Montag, 25 Januar 2010 04:03
James Hill & Anne Davison - True Love Don't Weep
Stil (Spielzeit): Folk
Label/Vertrieb (VÖ): Boralis/True North/Alive (Winter 2009)
Bewertung: 7,5/10
Links: www.ukulelejames.com
www.annedavison.net
Folk der etwas anderen Art, möchte man auf den ersten Blick sagen. JAMES HILL ist vor allem für seine Fertigkeit auf der Ukulele bekannt, während ANNE DAVISON sich auf das Cello spezialisiert, das hier aber meistens mehr als Bassersatz gezupft bzw. geschlagen wird, hat. Daneben finden sich auf „True Love Don't Weep" aber auch Steel-Guitar, Bläser, Banjo und Geige. Und auch wenn die Arrangements etwas ungewöhnlich sind.
Dabei stehen sowohl HILLS Gesang als auch sein Ukulelenspiel im Vordergrund, die dem Gemisch aus Eigenkompositionen und Traditionals im Stil des eher amerikanisch geprägten Folk zwischen Blues („Obedience Blues"), Country („Ev'ry Night"), Bluegrass („Richard's Reel") und gelegentlich sogar Mariachi („Travelin' On")und Jazz („Because") den Stempel aufdrücken. Am bekanntesten dürfte dabei die ungewöhnlich entspannte Version von „Oh! Susanna" sein.
Die Virtuosität auf seinem Instrument demonstriert HILL vor allem in dem Furiosen Instrumental „Ode To A Frozen Boot", während ANNE DAVISON eher aus dem Hintergrund agiert, so dass über weite Strecken eher das Gefühl einer Soloalbums vorherrscht, was durch die große stilistsche Bandbreite und den Eindruck des sich Ausprobierens noch verstärkt wird.
Folk-Puristen werden mit den recht weit gefächerten Inspirationen von „True Love Don't Weep" nicht unbedingt glücklich werden. Wer sonst mit amerikanischem Folk etwas anfangen und auf jeden Ansatz von Härte oder rockiger Attitüde verzichten kann, ist hier richtig.