Pat McManus Band - Walking Through Shadows Tipp

Pat_McManus_-_Walking_Through_Shadows

Stil (Spielzeit): Blues Rock
Label/Vertrieb (V.Ö.): Bad Reputation / Point Music (01.04.2011)
Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.patmcmanus.co.uk

Dass die Iren begnadete Blues Gitarristen hervorbringen, ist nicht erst seit Rory Gallagher oder Gary Moore kein Geheimnis mehr. PAT McMANUS zählt ebenfalls zu dieser Kategorie, auch wenn ihm der ganz große kommerzielle Erfolg bisher verwährt blieb. Trotzdem hat Pat eine eingeschworene Fangemeinde, und Live Konzerte von ihm sind in der Bluesszene mittlerweile mehr als nur ein Insider-Tipp. Allerdings ist Pat McManus auch kein Neuling in der Szene, denn er war ein Gründungsmitglied der MAMAS BOYS, die insgesamt auf einen Backkatalog von acht Alben zurückblicken können.

Mit „Walking Through Shadows" wurde jetzt das dritte Album unter dem Namen PAT McMANUS BAND auf den Markt gebracht, welches elf zum Teil wirklich grandiose Blues Rocker beinhaltet. Pat greift hier oftmals auf keltische Folkelemente zurück, die er sparsam aber extrem wirkungsvoll in die Songs einbaut. Die Geige spielt Pat dabei immer selber ein, was auch Sinn macht, denn auf diesem Instrument ist er zur Musik gekommen und hat es bis zum „All Irland Champion" gebracht, bevor er mit neun Jahren zur Gitarre wechselte.
Auf „Walking Through Shadows" hat er sich mit Gordon Sheridan (bass), Paul Faloon (drums), John McCollough (keyboards) und Maura Donaghy (backing vocals) verstärkt, die ihm genau den Klangteppich bereiten, den er für sein außergewöhnliches Gitarrenspiel benötigt.

Den Anfang mach der erdige Bluesrocker „Danger Zone", der mich ganz entfernt an den Texas Blues von ZZ TOP erinnert. Bei dem tollen Gitarren Solo im Mittelteil zeigt Pat direkt eindrucksvoll, was er aus seinen sechs Saiten herausholen kann. „Walking In The Shadows Of Giants" klingt sehr „amerikanisch", was an den „Bottleneck-Passagen" liegt, die dem Song einen leichten Country Touch verpassen. Auf „Hey You" wird wieder etwas mehr aufs Gaspedal getreten. Auch gesanglich macht Pat hier einen sehr starken Eindruck, auch wenn das Solo erneut alles in den Schatten stellt. Der Song grooved ungemein und es wird schwer fallen, hier nicht mit irgendeinem Körperteil mitzuwippen.
Es folgt die erste Ballade „Give Me Love", die alles andere als schnulzig rüberkommt, sondern enorm unter die Haut geht. Die Kombination von Geige und Gitarre, gepaart mit der hier extrem sanft klingenden Stimme von Pat, machen den Song definitiv zu einem Highlight unter vielen starken Songs auf diesem Album.

Das schnelle „Ready To Rock" ist das krasse Gegenteil zur vorher gehörten Ballade. Schnell, rockig, und auf den Punkt gespielt. Dass erneut wieder zwei tolle Gitarrensoli integriert sind, versteht sich an diesem Punkt des Albums schon fast von selber. „Short, Sharp, Shock" ist ein Song der gleichen Machart, der genauso begeistert.
Die nachfolgende Ballade „Walking Shoes" erinnert mich dann etwas zu sehr an GARY MOOREs „Still Got The Blues". Bei seiner Songwriter-Qualität hat es ein Pat McManus eigentlich nicht nötig, so offensichtlich zu kopieren, auch wenn er hier seine beste Gesangsleistung auf dem Album zeigt und erneut ein hammerstarkes Solo spielt. Für mich der einzige, minimale Minuspunkt af dem Album.

„The Riddle" rockt dann wieder ordentlich los, ebenso „E-Tap", das, wie es der Titel schon vermuten lässt, vor "Touch and Tapping"-Passagen a la Eddie Van Halen nur so strotzt. Einziger Unterscheid: Pat spielt sich hier kreuz und quer durch die Bluesskalen. Tolles Instrumental, denn bei diesem Song wären Vocals mehr als überflüssig.
Bei „Slave To The Rythm" steht der Groove wieder im Vordergrund und es wird auch wieder rauer gesungen. Ein Blues Rock Song der Extraklasse, bevor es mit „Oldest Rocker" sehr nostalgisch wird. Das Geknacke einer alten Schellackplatte und die leichten Dixie-Anleihen geben dem Song eine sehr schöne Atmosphäre. Das Geigensolo tut sein Übriges und macht den Song zum idealen Abschluss eines tollen Albums.
Produktionstechnisch ist an "Walking Through Shadows" ebenfalls nichts auszusetzen, der Sound ist stehts druckvoll und - zumindest für meine Ohren - perfekt gemischt.

Fazit: Wer auf spannenden Blues Rock mit Herzblut steht, kommt an „Walking Through Shadows" der PAT McMANUS BAND nicht vorbei. Der Ire zieht hier wirklich alle Register, zeigt eine große Bandbreite verschiedener Bluesstile und schafft es gerade damit, das Album durchgehend spannend und durch sein begnadetes Gitarrenspiel zusätzlich auf extrem hohem Niveau zu halten. Ein absoluter Tipp für alle Bluesfans.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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