Moderate Pace - Holy Shit

Wir haben hier Slidegitarren, eine authentische Reibeisenstimme und tolle Songs, die zeigen, dass MODERATE PACE gut aufgepasst haben, was die ganz Großen machen. Im Vorprogramm von ZZ TOP, MOLLY HATCHET und auch für DOC HOLLIDAY haben sie bereits gespielt. Besonders gut gefallen mir MODERATE PACE, wenn sie sich die Freiheit nehmen, Funk- und Jazzelemente zu integrieren („Hip And Run"), eine derartiger Instrumentalpart spielt sich nicht einfach so. Über die komplette Spieldauer von „Holy Shit" wird klar, dass MODERATE PACE ganz genau wissen, wie man Southern Rock Songs arrangiert und dass sie diese Derbheit gepaart mit der Offenheit verinnerlicht haben. Die Stimme von Sänger Butcher ist bemerkenswert, trifft kratzig-rauchig genauso ins Schwarze, wie in gefühlvollen souligen Parts. Auch die Rifffraktion haut einige Groovemonster auf den Tisch, die ich derart nicht erwartet hätte („It's My World"). Wer wie ich mit JOE COCKER großgeworden ist, der steht auf solchen Gesang und passender geht es im Falle von MODERATE PACE gar nicht.

Sicherlich treibt sich die Band emsig auf diversen Bikertreffen rum und zockt dort vor breiten Lederkanten und deren Rockerbräuten ihren „way of life" auf der Bühne. Die Hymne „Hell Riders" findet dort bestimmt reißenden Absatz und trifft auf fistendes Volk. Wenn der Sound dann nur annähernd so gut klingt, wie auf „Holy Shit" selbst, dann macht das sicher Spaß. Die Platte hat eine dermaßen klare und druckvolle Produktion, dass manche Metalhochkaräter aber mal ganz schnell schämend in die Ecke verschwinden müssen.

Die ganz großen Hits kann ich nicht hören und ich werde sicherlich auch nicht zur glühenden Anhängerin von Southern Blues Rock werden, habe aber Respekt vor diesem musikalischen Talent und der Konsequenz. Für Fans des Genres eine Empfehlung!